Der Energiekonzern E.On prüft bei der geplanten Übernahme der RWE-Tochter Innogy nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ die Schließung ganzer Standorte. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf die E.On-Angebotsunterlagen. Ein Konzernsprecher betonte dazu, die Situation sei komplett offen. „Natürlich wird geprüft, aber es ist noch nichts entschieden.“
Die Formulierung in der Angebotsunterlage bedeute nicht, dass es konkrete Pläne zur Zusammenlegung oder Schließung bestimmter E.On- oder Innogy-Standorte gebe.
Der Innogy-Betriebsrat machte gleichermaßen deutlich, dass er bei einer Übernahme durch E.On um den Erhalt seiner Standorte kämpfen will. Neben einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sei die Standortsicherung "eine weitere zentrale Forderung" der Arbeitnehmer, sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Lohner der Zeitung.
Bei der neuen E.On sollen nach der Transaktion rund 5000 Stellen gestrichen werden, wie Konzernchef Johannes Teyssen angekündigt hatte. Dabei solle der „unvermeidliche Abbau von Arbeitsplätzen“ selbstverständlich „sozialverträglich und in der gewohnten engen Abstimmung mit unseren Sozialpartnern“ gestaltet werden, so Teyssen. Laut „WAZ“ pocht der Innogy-Betriebsrat aber neben einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen auch auf die Sicherung der Standorte als „zentrale Forderung“. E.On und RWE planen eine komplette Neuordnung ihrer Geschäfte mit der Übernahme von Innogy durch E.On und einem umfangreichen Tausch von Geschäftsaktivitäten und Vermögenswerten. Am Ende will E.On sich ganz auf die Energienetze und das Endkundengeschäft konzentrieren. RWE würde zu einem reinen Stromproduzenten aus konventionellen und erneuerbaren Energien. Eon erwartet den Vollzug des Übernahmeangebots nicht vor Mitte 2019.