Künftige Tesla-Tochter SolarCity weitet Verluste aus

Tesla-Chef Elon Musk will für seinen "Masterplan" den Solarmodul-Hersteller SolarCity für 2,6 Milliarden Dollar übernehmen. Die Quartalszahlen zeigen: Tesla holt sich damit keine Ertragsperle ins Unternehmen.

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Tesla-Chef Elon Musk Quelle: REUTERS

In Deutschland war der Solarpanel-Hersteller SolarCity zuletzt wegen der bevorstehenden Übernahme durch Tesla in den Medien. Tesla-Chef Elon Musk, der bereits heute mit SolarCity verbandelt ist, sieht in der Solarzellen-Technik einen wichtigen Baustein für den zweiten Teil seines "Masterplans" – und lässt sich das 2,6 Milliarden Dollar kosten. Kritiker werfen Musk Interessenkonflikte vor, da er zugleich größter Anteilseigner und Verwaltungsratschef bei SolarCity ist.

Für diesen Betrag holt sich Tesla, selbst hoch defizitär, allerdings keine Ertragsperle ins Unternehmen. Im zweiten Quartal ist SolarCity wegen höherer Ausgaben tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Der Verlust belief sich auf 250 Millionen Dollar, wie das Unternehmen in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Bereits im Vorjahresquartal musste SolarCity einen Fehlbetrag von 156 Millionen Dollar verbuchen.

Trotz des Verlusts konnte das Solarunternehmen die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen. Diese hatten mit einem um Sondereffekte bereinigten Verlust von 2,44 Dollar ja Aktie gerechnet – am Ende waren es aber nur 2,32 Dollar. Positiv war auch die Entwicklung des Umsatzes: 186 Millionen Dollar entsprechen einem Plus von 81 Prozent, Analysten hatten hier mit 146 Millionen Dollar kalkuliert. Dennoch: Der Verlust ist größer als der Umsatz.

Das ist der neue Tesla-Masterplan

Als Grund für den hohen Fehlbetrag nennt das Unternehmen deutlich gestiegene Ausgaben im operativen Geschäft. So gab SolarCity laut der Bilanz 265,4 Millionen Dollar aus statt zuletzt 175,8 Millionen Dollar.

Auch der Ausblick ist verhalten: Für das dritte Quartal rechnet SolarCity mit einem weiteren Verlust. Um Sondereffekte bereinigt könnte sich dieser auf 2,55 bis 2,65 Dollar je Aktie ausweiten – die Analysten sind bislang mit 2,26 Dollar von einer leichten Erholung ausgegangen.

Tesla will mit der Übernahme seinen Kunden eine Mobilitätslösung aus einem Guss anbieten: Der Strom, den die Kunden mit den Solarmodulen von SolarCity gewinnen, soll in einem Tesla-Heimspeicher gepuffert werden, damit sie dann bei Bedarf ihr Tesla-Elektroauto mit eigenem Solarstrom laden können. Wann eine solche Komplettlösung auf den Markt kommen soll und was sie kosten wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

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