Nord Stream Eine Röhre für das Energieloch

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Keine günstigeren Preise

Gazproms Alexei Miller, der russische Präsident Dmitri Medvedev und Gerhard Schröder (von links nach rechts) Quelle: dapd

Dieses Gas ist billig, weil es woanders nicht gebraucht wird, zum Beispiel in den USA, die durch eigenes Schiefergasverfahren einen Import von Gas nicht mehr nötig haben. In der Konsequenz wird Westeuropa mit Erdgas zur Zeit nur so überschwemmt.

Die Pipeline ist also von der augenblicklichen Marktlage her überflüssig. Aber das ist in der Energiewirtschaft zu kurz gedacht. Die Preise können von Gazprom auch für E.On, RWE und Co auch gesenkt werden – und damit würde durch die Ostseepipeline wieder marktfähiges Gas fließen.

Der Einfluss von Gazprom steigt

Im Gegenzug wollen die Russen aber Geschäftsanteile von den großen deutschen Energieversorgern haben, sie wollen als Gesellschafter im Endkundenmarkt, wo die Gaspreise bisher immer stiegen, mit am Tisch sitzen und mitverdienen. Das ist auch der Grund, warum auch die Ostseepipeline nicht für günstigere Gaspreise für den Endverbraucher oder für die Industrie sorgen wird.

Mit der Eröffnung der Ostseepipeline wird der Einfluss von Gazprom auf den deutschen Energiemarkt ungleich höher. Deswegen haben viele Energiemanager, aber auch Verbrauchervertreter in Deutschland am 8. November ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.

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