Ölmulti-Allianz Exxon hängt die Konkurrenz ab

Im Wettrennen um die Rohstoffreserven am Polarkreis haben US-Konzern Exxon und die russische Rosneft die Nase vorn. Es ist von Investitionen im Volumen von 300 Milliarden Dollar die Rede.

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Exxon-Chef Rex Tillerson bei der Unterzeichnung des Abkommens mit Russlands Ministerpräsidenten Wladimir Putin. Quelle: dapd

Am Polarkreis vermuten Rohstoffexperten gigantische Ölvorkommen. Mehr als ein Fünftel aller unentdeckten Rohstoffreserven der Erde vermuten Forscher rund um den Nordpol. Allerdings sind sie nicht so einfach anzuzapfen, weil Eis und Frost die Förderung und den Transport erschweren - auch wenn der Klimawandel die Arbeiten heute einfacher macht - , vor allem muss nach Öl tief in der See gebohrt werden. Dennoch suchen die Rohstoffkonzerne längst nach Wegen, an das schwarze Gold ranzukommen. Der hohe Ölpreis rechtfertigt schließlich auch einen hohen Aufwand bei der Erschließung der Erdölvorkommen.

Allianz zweier Giganten

Zwei Giganten der Branche wollen nicht länger warten und tun sich deshalb zusammen: Der größte Ölproduzent der Welt, der amerikanische Konzern Exxon, gründet mit dem größten Ölproduzenten Russlands, der mehrheitlich staatlichen Rosneft, eine Allianz. Sie soll dem US-Konzern deutlich größere Reserven und dem russischen Partner Zugang zu Fachwissen und nordamerikanischen Vorkommen ermöglichen. Exxon-Chef Rex Tillerson sprach bei der Unterzeichnung des Abkommens mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in Nowo-Ogarjowo von einem historischen Tag.

Die Vereinbarung zwischen Rosneft und Exxon hat ein Transfervolumen von 3,2 Milliarden Dollar. Rosneft enthält nun einen Anteil von 30 Prozent an Projekten in Texas, in der kanadischen Provinz Alberta und im Golf von Mexiko. Mit dem dort gewonnenen Know-how soll eine Machbarkeitsstudie für die Erschließung von Feldern in West-Sibirien vorangetrieben werden. Dort werden 1,7 Milliarden Tonnen Öl vermutet. Der russische Ölkonzern hofft auch, durch die Arbeit mit Exxon wichtiges Know-how für Tiefseebohrungen zu erlangen. In Putins Residenz Nowo-Ogarjowo beschlossen beide Unternehmen zudem die Gründung von zwei Joint Ventures zur Erschließung von Feldern auf dem Festlandsockel der Karasee und des Schwarzmeers.

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