PNE-Verkauf In der Windbranche bahnt sich ein Milliardendeal an

Windkrafträder in einer Häusersiedlung nahe Prenzlau. Quelle: REUTERS

Der Cuxhavener Windparkprojektentwickler PNE geht voraussichtlich für über 1,5 Milliarden Euro an einen internationalen Infrastrukturfonds. Der Essener Energieriese RWE war nicht interessiert.

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Der Cuxhavener Windparkprojektentwickler PNE steht kurz vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor. PNE-Großaktionär Morgan Stanley Infrastructure Partners verhandle in der letzten Runde nur noch mit Infrastrukturfonds, verlautete aus Finanzkreisen. Dabei konkurriere der australische Spezialist Macquarie mit einem Vehikel des US-Fondsverwalters BlackRock.

Beide Offerten bewerten den Projektentwickler offenbar mit mehr als den 1,5 Milliarden Euro, die PNE aktuell an der Börse wert ist. EQT war kürzlich aussortiert worden; der schwedische Investor wollte angeblich etwa den aktuellen Aktienkurs von 20 Euro je Aktie zahlen.

Morgan Stanley meldete soeben, 44 Prozent an PNE zu besitzen – etwas mehr als zuvor bekannt. Jeder Käufer des Pakets ist verpflichtet, den anderen Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Die Amerikaner hatten das Gros ihres Pakets 2019 zu vier Euro je Aktie erworben. Die beiden bei PNE engagierten Aktivisten Active Ownership (zwölf Prozent) und Enkraft (fünf Prozent) waren teils noch günstiger eingestiegen.

PNE wächst seit Jahren stark mit dem Bau und Betrieb von Windparks an Land, auf hoher See und mit Photovoltaikanlagen. In den ersten neun Monaten 2022 steigerte das Unternehmen seine Leistung um 13 Prozent auf 152 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um zwei Drittel auf 21,1 Millionen Euro. 

PNE hatte im November angekündigt, seine Projektpipeline von 11,4 Gigawatt bis 2027 auf mehr als 20 Gigawatt auszubauen. Derzeit betreibt PNE Anlagen mit 283 Megawatt selbst, dies soll bis 2027 auf 1500 Megawatt erweitert werden. PNE will bis 2027 in das Eigenportfolio rund 1,6 Milliarden Euro investieren, die sich aus externen Projektfinanzierungen und eigenen Mitteln zusammensetzen sollen.

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Der Essener Energiekonzern RWE hat sich Finanzkreisen zufolge an dem Bieterverfahren nicht beteiligt. RWE hat angekündigt, bis 2030 15 Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu investieren. Dies soll nach Angaben des Konzerns aber überwiegend organisch geschehen.

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