Ermittlungen in den USA im Zusammenhang mit verdächtigen Zahlungen in Nigeria, Kongo und Venezuela machen dem Rohstoffhändler Glencore zu schaffen. Die Aktien gaben um fast zwölf Prozent nach und waren der größte Verlierer im britischen Leitindex. Die US-Tochter habe eine Vorladung des Justizministeriums in Washington erhalten, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dabei gehe es um Geschäfte seit dem Jahr 2007. Die Vorladung werde derzeit geprüft.
US-Gesetze stellen das Zahlen von Schmiergeld im Ausland unter Strafe. Glencore fördert in Nigeria und Venezuela Öl und Kohle. In Kongo betreibt der Konzern Kupfer- und Kobaltminen. Das Unternehmen gab an, 2017 rund 308 Millionen Dollar an den Kongo gezahlt zu haben. In Nigeria kaufte der Konzern demnach Rohöl von staatlichen Unternehmen für gut 94 Millionen Dollar.
Die Geschäfte in Kongo haben jüngst wegen Beziehungen zu dem israelischen Unternehmer Dan Gertler Aufmerksamkeit erregt. Gertler ist lange in Kongo geschäftlich aktiv gewesen. Vergangenes Jahr verhängten die USA Sanktionen gegen ihn. Die USA verdächtigen Gertler, ein Milliardenvermögen angehäuft zu haben, indem er seine persönlichen Beziehungen zu dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila ausnutzte, um beim Verkauf von Förderlizenzen für Erdöl und von Schürfrechten für andere Bodenschätze Geld abzuschöpfen.