




Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) droht einem Medienbericht zufolge wegen seiner Reformpläne für den deutschen Strommarkt Ärger mit Brüssel. Die Europäische Kommission habe Bedenken, dass die in dem neuen Strommarktgesetz vorgesehene Sonderbehandlung für die klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke gegen die Beihilferegeln der EU verstoße, berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe) vorab unter Berufung auf Kommissionskreise.
Die gesundheitsschädlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands
Betreiber: Vattenfall
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 373
Verlorene Lebensjahre: 3986
Verlorene Arbeitstage: 84.149
Quelle: Greeenpeace
Betreiber: RWE
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 269
Verlorene Lebensjahre: 2881
Verlorene Arbeitstage: 61.075
Betreiber: Vattenfall
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 212
Verlorene Lebensjahre: 2272
Verlorene Arbeitstage: 47.995
Betreiber: RWE
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 172
Verlorene Lebensjahre: 1844
Verlorene Arbeitstage: 39.091
Betreiber: RWE
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 164
Verlorene Lebensjahre: 1754
Verlorene Arbeitstage: 37.182
Betreiber: Vattenfall
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 164
Verlorene Lebensjahre: 1756
Verlorene Arbeitstage: 37.018
Betreiber: RWE
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 160
Verlorene Lebensjahre: 1712
Verlorene Arbeitstage: 36.291
Betreiber: E.ON
Brennstoff: Steinkohle
Todesfälle pro Jahr: 129
Verlorene Lebensjahre: 1378
Verlorene Arbeitstage: 29.202
Betreiber: Vattenfall
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 110
Verlorene Lebensjahre: 1175
Verlorene Arbeitstage: 24.817
Betreiber: E.ON
Brennstoff: Braunkohle
Todesfälle pro Jahr: 76
Verlorene Lebensjahre: 817
Verlorene Arbeitstage: 17.253
Die geplante Überführung der Braunkohlekraftwerke in eine "Klimareserve", wo sie für Stromengpässe bereitgehalten würden, sei eindeutig eine Beihilfe. Die EU-Behörde müsse sie genehmigen. Ob dafür die nötigen Voraussetzungen gegeben seien, sei allerdings sehr fraglich.
Bisher ist beim neuen Strommarktgesetz vorgesehen, die Braunkohlkraftwerke von 2017 an in die Reserve einzustellen. Sie würden abgeschaltet, aber für vier Jahre betriebsbereit gehalten und anschließend endgültig stillgelegt. Im Gegenzug sollen die Kraftwerkbetreiber Geld für die Bereitstellung erhalten, das auf die Stromkunden umgelegt würde.