Frank Asbeck ist einer der wenigen deutschen Energiemanager, für den sich auch Society-Reporter interessieren. Der lockige, breit gebaute Gründer des Solarkonzerns „Solarworld“ - passionierter Jäger mit eigenem Schloss am Rhein - hat gerne einen flotten Spruch auf den Lippen.
In den goldenen Zeiten des Solarbooms zu Anfang der Energiewende hieß er in der Presse nur der „Sonnenkönig“. Doch mit der zunehmenden Konkurrenz bei Sonnenmodulen aus Asien zu Tiefstpreisen kam Asbecks Geschäftsmodell schon in den Jahren 2012 und 2013 massiv ins Rutschen. Damals rettete den Konzern nur ein Aktien- und Schuldenschnitt, bei dem Anleger Millionen verloren.
Jetzt steckt Solarworld wieder in der Krise. Nach einem abrupten Preisrückgang für Solarmodule auf dem Weltmarkt im vergangenen Jahr um 20 bis 30 Prozent stehen in der Jahresbilanz tiefrote Zahlen und fast 100 Millionen Euro Verlust.
„2016 war ein heftiges Jahr für die gesamte Solarbranche, geprägt von chinesischen Überkapazitäten und einem massiven Preisverfall“, sagte Asbeck im Vorfeld der Bilanzvorlage am Mittwoch. „Wir haben mit Maßnahmen darauf reagiert, die unsere Kosten senken und es gleichzeitig ermöglichen, uns mit Qualität und Technologie weiter vom asiatischen Wettbewerb abzusetzen.“
Asbeck kämpft um die Wende im Unternehmen. 2017 will er die Verluste eindämmen und die Sanierung des Konzerns vorantreiben. Gegen die Billigkonkurrenz aus Asien will er verstärkt auf hochwertige monokristalline Solarmodule setzen. Für den Umbau und den Abbau von 400 von jetzt noch rund 3300 Stellen braucht er aber erst mal Geld.