Strom selbstgemacht Ikea steigt den Kunden mit Solarzellen aufs Dach

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Zusammenarbeit mit Solarcentury

Wie das Branchenmagazin PV Magazine berichtet, könne optional auch ein Batteriespeicher von LG Chem erworben werden. Dann werde ein Komplettpaket samt Heimspeicher in der kleinsten Variante dann 7602 Euro kosten. Das Anlagen-Paket sei auf eine Leistung von 9,9 Kilowatt skalierbar. Dieses Paket koste ohne Batteriespeicher dann 10 600 Euro. Für Module, Wechselrichter und Batteriespeicher gibt es laut IKEA-Angebot eine Produktgarantie von zehn Jahren. Zudem ist im Angebot eine Installationsgarantie für die Solaranlage von sechs Jahren enthalten.

In Deutschland setzt der Möbelkonzern für sein Photovoltaik-Angebot auf die Zusammenarbeit mit Solarcentury, mit dem die Schweden schon in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien zusammenarbeiten.  Das britische Unternehmen, das keine Module selber baut sondern Fotovoltaik Anlagen plant und ausführt, sei laut PV Magazine derzeit dabei, die deutsche Tochter Solarcentury Microgen (Deutschland) GmbH zu gründen, über die das Geschäft dann abgewickelt werde.

Der schwedische Möbelkonzern habe sich zuvor nach einem deutschen Unternehmen als Partner umgeschaut, sich dann jedoch für die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Solarcentury entschieden, heißt es. „Wir haben den Markt intensiv nach der besten und auch preisgünstigsten Alternative für unsere Kunden untersucht“, begründete Armin Michaely, Nachhaltigkeitsmanager IKEA Deutschland, die Entscheidung.

Grundsätzlich können neu errichtete Fotovoltaik-Anlagen sowohl durch Einspeisung von Strom in das Netz als auch durch Eigenverbrauch Erträge bringen - obwohl der Gesetzgeber beide Geschäftsmodelle durch ein Bündel von Maßnahmen beschneidet, sind aufgrund der stark gesunkenen Preise für Module gute Renditen möglich. Dies gilt für Anlagen ohne oder mit nur geringem Eigenverbrauch.

Das Fraunhofer-Institut kommt zu dem Schluss, dass sich Eigenverbrauch umso mehr lohne, je größer die Differenz zwischen den Bezugskosten für Strom und den Stromgestehungskosten der Solaranlage ausfalle.  Auch die Stiftung Warentest hatte erst kürzlich berichtet, dass sich eine neue Solaranlage auf dem Dach wieder lohnt. Wer einen üblichen Preis zahlt und ein Viertel des Stroms selbst nutzt, erwirtschaftet demzufolge je nach Sonnenausbeute eine Rendite von 5,6 bis acht Prozent. Der übliche Preis beläuft sich demnach auf 1300 Euro je Kilowatt Peak inklusive Montage ohne Mehrwertsteuer. Selbst mit einem nach wie vor relativ kostspieligen Batteriespeicher könne die Anlage sich heutzutage lohnen, weil Strom aus dem Netz so teuer ist.

Begonnen hatte Ikea mit der Vermarktung von Modulen schon vor rund zwei Jahren. Die ersten Anlaufpunkte waren Filialen in Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz. In diesen drei Ländern hatte der schwedische Möbelkonzern bereits zuvor Erfahrungen im Verkauf von Solarmodulen gesammelt. Diese seien erfolgreich verlaufen, teilte Ikea seinerzeit mit. Die Kunden hätten das Angebot sehr gut angenommen. Sie schätzten dabei die Einfachheit und Transparenz gepaart mit der Möglichkeit, saubere Energie zu einem erschwinglichen Preis zu produzieren.

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