Fast 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren zahlen Haushalte heute für ihren Strom. Zwar hat der Preisanstieg im vergangenen Jahr Pause gemacht. Doch das war keine Trendwende. Allein zwischen Januar und April dieses Jahres hat jeder vierte Grundversorger, also etwa das Stadtwerk um die Ecke, die Preise erhöht.
Und bald steht die nächste Runde an: Mitte Oktober geben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (Transnet BW, 50 Hertz, Amprion, Tennet) die Höhe der Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) für 2017 bekannt, mit der Strom aus Sonne, Wind und anderen erneuerbaren Energiequellen gefördert werden soll. Schätzungen zufolge könnte die Umlage um einen Cent pro Kilowattstunde steigen, auf bis zu 7,3 Cent. 2010 hatte sie noch bei 2,05 Cent gelegen.
Erfahrungsgemäß reichen die Anbieter dann die Kosten weiter. Die Stromrechnung eines Drei-Personen-Haushalts könnte allein dadurch um 40 Euro im Jahr steigen. Außerdem werden vielerorts die Netzgebühren anziehen. Tennet kündigte jüngst einen 80-prozentigen Preisanstieg für 2017 an. Etwas abgefangen wird der Anstieg dadurch, dass der Börsenstrompreis gesunken ist, von Januar bis August lag er rund 14 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Doch die Beschaffungskosten des Stroms stehen nur für etwa ein Viertel des Endpreises. Ganz grob machen EEG-Umlage, Netzkosten und Steuer (Strom- und Umsatzsteuer) je ein weiteres Viertel aus.
Testsieger in Großstädten: Günstigster Stromanbieter bei 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 792,13 Euro | 296,27 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 829,17 Euro | 259,23 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Strom.Manufaktur (Drewag) | Strom.Manufaktur Natur | 893,80 Euro | 194,60 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 901,29 Euro | 187,11 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Quelle: WirtschaftsWoche, Daten: www.verivox.de
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 752,39 Euro | 342,81 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 799,84 Euro | 295,36 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 879,49 Euro | 215,71 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 879,49 Euro | 215,71 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 776,63 Euro | 250,17 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 822,80 Euro | 204,00 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 886,91 Euro | 139,89 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 886,91 Euro | 139,88 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 780,87 Euro | 317,78 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 822,13 Euro | 276,52 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Strom.Manufaktur (Drewag) | Strom.Manufaktur Natur | 885,72 Euro | 212,93 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 901,39 Euro | 197,26 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 767,93 Euro | 331,48 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 808,13 Euro | 291,28 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 896,67 Euro | 202,74 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 896,67 Euro | 202,74 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Anbieter | Tarif | Preis pro Jahr (1) | Ersparnis (erstes Jahr) (2) |
Normalstrom mit Bonus | |||
ESWE | ESWE Natur Strom | 790,68 Euro | 254,58 Euro |
Normalstrom ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur 12 | 830,96 Euro | 214,30 Euro |
Ökostrom (3) mit Bonus | |||
Strom.Manufaktur (Drewag) | Strom.Manufaktur Natur | 903,80 Euro | 141,46 Euro |
Ökostrom (3) ohne Bonus | |||
Grünwelt (Stromio) | grünstrom pur premium | 910,17 Euro | 135,09 Euro |
niedrigster Preis ohne Vorauskasse, max. 1 Jahr Laufzeit, 6 Wochen Kündigungsfrist, 1 Monat Verlängerung, mind. 1 Jahr Preis‧garantie (meist ohne EEG-Umlage);
(1) Gesamtkosten vom 1. September 2016 an, in Euro;
(2) in Euro, gegenüber Grundtarif des lokalen Versorgers;
(3) Siegel OK Power oder Grüner Strom;
Bis zu 412 Euro Ersparnis sind drin
Der Wechsel des Stromanbieters wird bei steigenden Preisen noch lohnender. „Wir beobachten, dass sich die Preisschere am Markt immer weiter öffnet: Die Tarife der Grundversorger sind in den vergangenen zehn Jahren fünf Mal so stark gestiegen wie die jeweils günstigsten Tarife“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung beim Tarifvergleichsportal Verivox.
Schon jetzt treiben steigende Preise Kunden am ehesten zum Wechsel. 54 Prozent der Wechsler nennen in einer Umfrage der Branchendienstleister Kreutzer Consulting und Nordlight Research diesen Grund. Insgesamt bleiben die deutschen Haushalte allerdings treue Kunden: 18 Jahre nach der Liberalisierung des Marktes beziehen Kunden noch gut 75 Prozent den Strom vom lokalen Grundversorger, knapp 33 Prozent sogar im, meist besonders teuren, Grundtarif.
Dabei zahlt sich der Wechsel stark aus. Das zeigt ein exklusives Ranking der WirtschaftsWoche für die 100 größten Städte, von Aachen bis Zwickau. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit 3500 Kilowattstunden Stromverbrauch spart im Durchschnitt 266 Euro pro Jahr, wenn er vom Grundtarif des Grundversorgers auf den günstigsten Anbieter umsteigt. Das entspricht rund 25 Prozent der Stromrechnung. Die höchste Ersparnis mit 412,52 Euro winkt Haushalten in Ludwigsburg. Insgesamt ist der Wechsel in den Städten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie in Berlin besonders attraktiv. Hier ist die Ersparnis ebenfalls überdurchschnittlich groß.
Die Basis für unser Ranking bilden Daten von Verivox zu über 7500 Stromtarifen von 1110 Stromanbietern. Gewertet werden nur besonders faire Tarife, ohne Vorauskasse, Kaution oder feste Abnahmemenge (Paket-Tarife). Nach den Erfahrungen mit Pleiten der Billigstromanbieter Teldafax 2011 und Flexstrom 2013 sollten Stromkunden kein unnötiges Risiko eingehen. Außerdem dürfen die Tarife maximal ein Jahr Mindestlaufzeit, einen Monat Vertragsverlängerung und sechs Wochen Kündigungsfrist vorsehen. Den Preis muss der Anbieter wenigstens zwölf Monate lang garantieren. Allerdings darf er die nicht beeinflussbaren Steuern, Abgaben und Umlagen von der Garantie ausnehmen; Netzentgelte aber nicht.
Die günstigsten (Öko-)Stromtarife
Im Ergebnis können Stromverbraucher ohne jedes Risiko sparen – steigt der Preis beim neuen Anbieter, können sie jederzeit wechseln. Selbst bei einer Preiserhöhung wegen steigender EEG-Umlage haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Dass das Licht bei der Pleite eines Anbieters plötzlich ausgeht, muss niemand fürchten. Im Fall der Fälle rutschen Kunden in den Grundtarif ihres Grundversorgers; Strom fließt also weiter.
Testsieger sind die Anbieter ESWE und Grünwelt. Sie landen bei Normalstrom, der nicht aus erneuerbaren Energiequellen stammen muss, in 97 beziehungsweise 99 Prozent aller Fälle auf Platz eins. Dabei wurden vier Verbrauchsstufen (2000, 3500, 4250 und 5000 Kilowattstunden) in allen 100 Städten ausgewertet. ESWE (Tarif Natur Strom) punktet bei Tarifen mit Neukundenbonus, Grünwelt (Tarif grünstrom pur 12) bietet die besten Konditionen ohne Bonus.
Faustregel: Tarife mit Bonus, die oft nur im ersten Jahr besonders günstig sind, eignen sich für Kunden, die bereit sind, Jahr für Jahr zu wechseln. Weniger wechselwillige Kunden sollten eher Tarife ohne Bonus wählen, die im Idealfall langfristig preiswert bleiben. Die komplette Übersicht der Ergebnisse je nach Verbrauch finden Sie hier:
Die günstigsten Ökostromtarife erhalten Kunden ebenfalls bei Grünwelt (Tarif grünstrom pur premium). Berücksichtigt wurden hier nur Angebote, die wenigstens eines der Siegel „OK Power“ oder „Grüner Strom“ vorweisen. Diese Siegel werden Anbietern verliehen, die nur Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und in den Ausbau dieser Stromerzeugung investieren. So soll vermieden werden, dass Anbieter Normalstrom allein durch den Kauf bestimmter Zertifikate „grünfärben“ können.
Doch die Ökostromtarife spielen im Neugeschäft kaum noch eine Rolle. Ihr Anteil liegt bei Verivox dieses Jahr bei nur 0,4 Prozent. 2012 – im Jahr nach der Katastrophe von Fukushima – hatten noch 42 Prozent der Verbraucher einen solchen Tarif gewählt. Noch strengere Regeln haben sich Anbieter wie Greenpeace Energy, EWS Schönau und Naturstrom auferlegt. Kunden zahlen dort aber gut 100 Euro mehr als in anderen hochwertigen Ökostromtarifen. Damit liegen die sehr streng kontrollierten Tarife etwa auf dem Preisniveau des Grundtarifs – dort wohlgemerkt für Normalstrom. Unsere Testsieger sind günstiger: Ein Zwei-Personen-Haushalt zahlt dort für Ökostrom pro Jahr im Schnitt 160 Euro weniger als im Grundtarif.
Es tobt ein erbitterter Preiskampf
Normalstrom-Testsieger ESWE hat seinen Sitz in Wiesbaden und ist im Jahr 2000 aus den Stadtwerken hervorgegangen. Hinter Grünwelt steckt eine Marke des Stromanbieters Stromio aus Kaarst. In früheren Jahren hatten sich viele Kunden über Stromio beschwert. Aktuell gibt es keine auffällig vielen Beschwerden mehr. Bei Verivox empfehlen 85 Prozent der Kunden von Grünwelt (Stromio) den Anbieter weiter. Beim Konkurrenzportal Check24 liegt die Empfehlungsquote bei 92 Prozent.
Kritik an Grünwelt gab es jüngst wegen versteckter Preiserhöhungen. So wurden Kunden per E-Mail informiert, dass im Onlineportal ein „neues Dokument“ eingestellt worden sei. Dort stand erst weit hinten, welcher „Arbeitspreis“ fortan gelten soll. Auch Eprimo, eine RWE-Billigtochter, war mit dieser Strategie negativ aufgefallen. Die Hoffnung der Anbieter ist klar: Übersehen Kunden die Preiserhöhung, lassen sie sich leichter halten. In den von uns empfohlenen Tarifen mit kurzer Kündigungsfrist wäre selbst das kein Risiko.
Der Preis ist auf dem Strommarkt das wichtigste Lockmittel, der Preiskampf ist erbittert. „Mit den Preisen im ersten Jahr verdient im Normalfall keiner der Anbieter Geld“, sagt Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting. „Bei Anbietern im günstigen Preissegment müssen Kunden daher von langfristig höheren Preisen ausgehen.“
Verbraucher müssen selbst aktiv werden
Immerhin hilft den Anbietern, dass ein Großteil der Verbraucher nicht bei erster Gelegenheit flüchtet. Bleiben die mit Billigpreisen angelockten Kunden länger, zahlt sich das für den Anbieter aus. Besonders teuer ist die Kundengewinnung. Allein als Provision an Vergleichsportale – für Discountanbieter der wichtigste Vertriebskanal – zahlen Anbieter meist 60 bis 80 Euro. Um in den Portalen auf den vorderen Plätzen zu landen, passen die Anbieter ihre Preise oft mehrmals täglich an.
„Das erledigen Spezialisten nach unseren Vorgaben“, berichtet der Manager eines Billigstromanbieters. Es gebe teils „regelrechte Preisschlachten“. Die Auswirkungen zeigt die tägliche Auswertung des günstigsten Angebots in Berlin und Hamburg für einen Zwei-Personen-Haushalt: In einer zufällig gewählten Woche Ende September fielen die Preise um zwei Prozent, was binnen sechs Tagen den Tarif um elf Euro pro Jahr vergünstigte.
Aus diesen Gründen schwitzt die Erde
Die Anzahl der Menschen auf der Erde wächst jedes Jahr um etwa 70 bis 80 Millionen Personen. Das entspricht fast der Bevölkerungsgröße Deutschlands. Bis 2050 soll laut Schätzungen der Vereinten Nationen die Weltbevölkerung auf knapp 10 Milliarden Menschen angewachsen sein. Dass die Kinder nicht hierzulande oder bei unseren europäischen Nachbarn geboren werden, ist hinreichend bekannt. Vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern in Afrika und Asien wächst die Bevölkerungszahl. Dadurch wächst auch der Bedarf an Rohstoffen, Energie, Wasser und Nahrung.
Trotz Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1992 hat sich der CO2-Ausstoß kaum verringert. Lediglich als 2009 aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise viele Industriestätten weniger produzierten, sank der Wert der Kohlendioxidemission auf 784 Millionen Tonnen. Schon ein Jahr später lag der Wert wieder bei 819 Millionen Tonnen. Dabei entsteht ein Großteil der Emissionen in nur wenigen Ländern wie China, den USA und der EU.
Während Carsharing und der öffentliche Nahverkehr in Ländern wie Deutschland in Zeiten hoher Benzinkosten viele Anhänger findet, ist der weltweite Trend eindeutig ein anderer. Immer mehr PKW fahren über den Globus. 2010 wurde erstmals die Eine-Milliarde-Marke geknackt. Besonders viele Autos pro Einwohner werden in Monaco und den USA gefahren.
Der seit Mai 2012 stetig ansteigende Ölpreis hat dafür gesorgt, dass Kohle wieder an Attraktivität gewonnen hat. Die Wiederauferstehung der Kohle ist für die Umwelt eine Katstrophe. Laut BUND sind Kohlekraftwerke mehr als doppelt so klimaschädlich wie moderne Gaskraftwerke. Die großen Dampfwolken aus den Kühltürmen der Kraftwerke machen ein anderes Problem deutlich: Mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie geht meist als ungenutzte Wärme verloren.
Das Handout der Umweltschutzorganisation WWF zeigt die illegale Abholzung eines Waldgebietes in Sumatra (Indonesien). Jährlich gehen knapp 5,6 Millionen Hektar Wald verloren. Die fortschreitende Abholzung von Regenwäldern trägt entsprechend mit zur globalen Erderwärmung bei. Denn die Wälder speichern Kohlendioxid.
Rinder sind wahre CO2-Schleudern. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch in Brasilien erzeugt genauso viel klimaschädliches Kohlendioxid wie eine 1.600 Kilometer lange Autofahrt. In diese Rechnung fließen mehrere Faktoren ein. Zum einen können auf dem für die Rinder genutzten Weideland keine Wälder mehr wachsen. Zum anderen scheiden Rinder das klimaschädliche Gas Methan aus. Laut WWF sind in Deutschland fast 70 Prozent der direkten Treibhausemissionen auf die Ernährung mit tierischen Produkten zurückzuführen.
Nicht nur Unmengen an Verpackungsmüll produzieren die Deutschen. Wir schmeißen auch jede Menge Lebensmittel weg, pro Kopf etwa 100 Kilogramm pro Jahr. Auch diese Verschwendung wirkt sich massiv negativ auf das Klima aus.
Flugzeuge stoßen CO2, Stickoide, Wasserdampf, Ruß, Sulfat und andere Partikel aus und verpesten so die Umwelt. Die größte Klimawirkung hat laut atmosfair.de das reine CO2, das immer beim Verbrennen von Benzin oder Kerosin entsteht. Außerdem die Bildung von Schleierwolken und Kondensstreifen, der Aufbau vom Treibhausgas Ozon in einem sensiblen atmosphärischen Stockwerk sowie der Abbau von Methan.
Selbst zwischen Großstädten ist der Wettbewerbsdruck unterschiedlich hoch: So zahlen Kunden beim günstigsten Anbieter in Berlin am wenigsten. In der Hauptstadt gibt es viele Wechselwillige, viele Angebote. Die Netzgebühren sind gering, sodass Anbieter höhere Nachlässe verkraften. Für 4000 Kilowattstunden werden nach Verivox-Daten in Berlin nur 224 Euro vor Steuern an Netzgebühren fällig. Im Bundesdurchschnitt sind es 263 Euro, in Brandenburg gar 339 Euro.
Aufschlag für beratungsintensive Kunden
Unter dem Strich zahlen Verbraucher selbst bei den günstigsten Anbietern in den Städten von Sachsen und Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich am meisten.
Discountanbieter steuern ihre Preise gezielt. Teils so, dass eine bestimmte Anzahl an Neukunden pro Tag abschließt. Zu viele sollen es nicht sein. Sonst wäre der Kundenservice überfordert, die Liquidität überstrapaziert. Denn besonders preissensible Kunden wählen fast ausschließlich Tarife mit Neukundenboni. Meist fließen ihnen diese mittlerweile als Sofortbonus zu, also in der Regel binnen 60 bis 90 Tagen nach Vertragsabschluss oder Lieferbeginn. Der Anbieter muss erst mal investieren, bevor er Geld vom Kunden sieht. Aus Sicht der Anbieter bieten Boni dennoch einen Vorteil: Vom zweiten Jahr an zahlen Kunden automatisch mehr, ohne dass der Anbieter den Preis erhöhen muss. So lassen sich auch niedrige Kampfpreise gegenfinanzieren. Probleme gibt es, wenn zu viele Kunden kündigen. „Manche Neukunden schicken gleich mit dem Lastschriftauftrag die Kündigung zur Mindestvertragslaufzeit“, sagt der Kundenbetreuer eines Billigstromanbieters.
Um im Markt bestehen zu können, werten Anbieter sogar detailliert Kundendaten aus. So steige die Wahrscheinlichkeit von Preiserhöhungen beim einzelnen Kunden nicht nur, wenn eine Zahlung verspätet eingehe, sondern auch wenn er sich häufig im Kundencenter melde, berichtet der Kundenbetreuer. Solche Kunden verursachten zu hohe Kosten.
Ein Ende der Preisanstiege für alle Kunden ist vorerst nicht in Sicht. Noch bis 2023 rechnet das Freiburger Öko-Institut mit einer steigenden EEG-Umlage, die – ohne weiteres Absinken des Börsenstrompreises – den Stromverbrauch verteuert. Erst danach soll die EEG-Umlage langsam fallen. So lange müssen Verbraucher noch selbst aktiv werden, um ihre Stromrechnung zu drücken.