Subventionen Solarworld kassiert ab

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Zölle für chinesische Module

Rutschpartie für Solaraktien

Die glorreichen Sieben nennen sich Coalition for American Solar Manufacturing (CASM), Koalition für amerikanische Solarproduktion, und reichten Klage beim US-Handelsministerium gegen die Billigkonkurrenz aus Fernost ein.

Vergangene Woche erzielte das Septett einen Teilerfolg: Das US-Handelsministerium vertagte seine Entscheidung, ob die Chinesen mit Dumpingpreisen in den Markt gehen. Stattdessen verdonnerte es führende chinesische Zellenhersteller wie Trina Solar, Yingli Solar oder Suntech dazu, Antisubventionszölle zu zahlen. Allerdings ist die Höhe für Asbeck und seine Mitstreiter enttäuschend.

Chinesische Dumpingangebote

Durch den Bescheid verteuern sich Module und Zellen made in China in den USA um maximal 4,7 Prozent. Asbeck und Co. hatten 100 Prozent gefordert. Stefan Freudenreich, Analyst bei der Frankfurter Investmentbank Equinet, sieht in den verhängten Zöllen lediglich einen "symbolischen Schritt".

Trotzdem hat Deutschlands Branchenprimus die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Behörde nun im Mai zusätzliche Zölle verhängt. "Wir sind sicher, dass wir auf diesem Wege wieder faire Wettbewerbsbedingungen erreichen werden", sagt Asbeck.

Solarworld-US-Werk in Hillsboro Quelle: Laif

Fest steht: Chinesen überschwemmen den Weltmarkt mit Solarprodukten und drücken so die Preise ins Bodenlose. Den Grund dafür sieht Asbeck in Dumpingangeboten. Diese seien nur möglich, weil die Regierung in Peking die heimischen Hersteller mit Fördergeldern und Steuergeschenken im großen Stil subventioniere. Deshalb will Asbeck auch in Europa auf Angriff umschalten.

"In enger Abstimmung mit der EU-Kommission" bereite Solarworld eine entsprechende Klage vor, lässt er verlauten. Dazu muss er allerdings 25 Prozent der gesamten europäischen Solarproduktion hinter sich bringen – nach Meinung von Branchenkennern ein schwieriges Unterfangen. Denn die Zustimmung zu seinen Plänen schwindet. "Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit kann man nicht auf Dauer mit Antidumpingverfahren bekämpfen", sagt York zu Putlitz, Chef von Aleo Solar. Der Solarproduzent aus dem brandenburgischen Prenzlau gehört seit 2009 mehrheitlich zum Stuttgarter Bosch-Konzern.

Noch mehr könnte die solare Solidarität leiden, wenn die hiesigen Wettbewerber die vorläufige, weil unvollständige Übersicht studieren, die die US-Vereinigung CASE vorige Woche über die staatliche Unterstützung für Solarworld zusammenstellte.

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