Uniper E.On-Tochter plant massive Stellenstreichungen

Die E.On-Tochter Uniper will zahlreiche Arbeitsplätze streichen, um wettbewerbsfähig zu sein. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, sind aber nicht ganz ausgeschlossen.

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E.On-Tochter Uniper plant Stellenabbau. Quelle: dpa

Die E.On -Kraftwerkstochter Uniper will massiv Arbeitsplätze abbauen. "Es werden Stellen in einer nennenswerten Größenordnung wegfallen", sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. "Andernfalls sind wir in dem schwierigen Marktumfeld nicht wettbewerbsfähig." Uniper hat derzeit 14.000 Mitarbeiter, davon 5000 in Deutschland. "Wir wollen den Stellenabbau sozialverträglich gestalten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, ausschließen können wir sie als letztes Mittel nicht."

Uniper-Börsengang für September geplant

E.On hatte das Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken sowie dem Energiehandel Anfang des Jahres in die neue Gesellschaft abgespalten und will Uniper im September an die Börse bringen. E.ON selbst will sich auf Ökostrom konzentrieren. Wegen der stark gefallenen Strom-Großhandelspreise steht Uniper von Anfang an unter Druck. "Wir gehen mit 4,7 Milliarden Euro Nettoschulden an den Start. Das ist auf Dauer zu viel", sagte Schäfer.

Nach Gewerkschaftsangaben dringt das Uniper-Management auf Lohnkürzungen und will insgesamt eine halbe Milliarde Euro einsparen. Auf die Frage, ob er wie RWE die Gehälter um 25 Prozent senken wolle, sagte Schäfer: "Wir müssen unsere Kosten deutlich senken und prüfen deshalb alle möglichen Optionen."

Auch von Beteiligungen will sich das Kraftwerksunternehmen trennen. "In Frage kommen nur Teile, deren Verkauf nicht die Gesamtstrategie in Frage stellen würde." Das Brasilien-Geschäft würde Schäfer gerne verkaufen. "Nur sehe ich derzeit keinen Käufer, der bereit ist, uns dafür nennenswerte Summen zu bezahlen." Das Russland-Geschäft sei dagegen Kerngeschäft: "In Russland leiden wir unter dem schwachen Rubel, operativ ist das Geschäft gesund. Russland ist für Uniper ein wesentlicher Markt."

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