




Es war ein zähes Ringen: Der Energieversorger E.On setzt auf das neue, moderne und reichlich umstrittene Kohlekraftwerk Datteln IV. Planmäßig sollte das Kraftwerk Ende 2013 in Betrieb gehen. Wegen zahlreicher Verstöße gegen das Umwelt- und Planungsrecht ist die Zukunft von Datteln IV allerdings ungewiss. E.On-Chef Johannes Teyssen hält am Zeitplan fest, aber die Klagen und Prozesse um das Werk legen den weiteren Bauprozess nahezu lahm. Bis Datteln IV tatsächlich ans Netz geht, wollte das Unternehmen die alten Kraftwerke Herne und Datteln weiterbetreiben, um den Ausfall - gerade auch den finanziellen - möglichst gering zu halten.
E.On und die Konkurrenz
In puncto Wind-, Wasser- und Sonnenenergie haben EnBW und E.On die Nase vorn. EnBW speist 11 Prozent seines Stroms mit erneuerbaren Energiequellen, E.On 10 Prozent und RWE nur vier Prozent.
E.On produziert im Vergleich zu EnBW und RWE einen recht geringen Anteil des Stroms in Kohlekraftwerken, nämlich nur 29 Prozent. Bei EnBW sind es 38 Prozent, bei RWE sogar 59 Prozent.
Nur RWE produziert weniger Energie ins AKWs als E.On. Bei RWE sind es 17 Prozent, bei E.On 22 Prozent und beim schwäbischen Energieversorger EnBW sind es 48 Prozent.
Diesen Plan vereitelte jetzt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig: Die Richter beschlossen, dass die Betriebserlaubnis der beiden Kraftwerke zum ursprünglichen Stichtag Ende 2012 erlischt und nicht verlängert wird. E.On hatte 2006 erklärt, die Altkraftwerke nur bis Ende 2012 betreiben zu wollen. Nachdem aber juristische Streitereien den Bau von Datteln IV weitgehend lahmlegten, widerrief der Energiekonzern die Zusage und beantragte den Weiterbetrieb über das Jahr 2012 hinaus. Das sei unrechtmäßig, urteilte das Gericht.