
Wir werden das Gesetz genau prüfen und gegebenenfalls dagegen vorgehen“, zitiert die WirtschaftsWoche Unternehmenskreise. Vattenfall verlangt bereits vor einem internationalen Schiedsgericht 4,7 Milliarden Euro für die durch den Atomausstiegsbeschluss stillgelegten AKWs in Krümmel und Brunsbüttel.
Möglicherweise steht die neue Drohung im Zusammenhang mit dem Poker über Ausgleichszahlungen für Braunkohlekraftwerke. „Für die Stilllegung eines Teils unserer deutschen Braunkohlekraftwerke rechnen wir mit einer Kompensation in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro“, sagte ein mit dem Vorgang Vertrauter der WirtschaftsWoche. Berlin will einige Braunkohleanlagen zu Reservekraftwerken erklären und nach vier Jahren abschalten. Die Verhandlungen mit Vattenfall und RWE über Ausgleichszahlungen stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Vattenfall will seine restlichen deutschen Braunkohlekraftwerke, den ostdeutschen Tagebau und die Wasserkraftwerke verkaufen. Bis 2016 sollen die Angebote eingehen, bis Ende Juni soll der Deal über die Bühne sein. Interesse hatten der tschechische Energiekonzern CEZ und die EPH-Holding des Oligarchen Daniel Kretinsky. Das Greenpeace-Angebot, den Braunkohlekomplex zu kaufen und zu schließen, gilt Vattenfall-intern als „Witz“.