
Der Machtkampf bei RWE ist entschieden: Neuer Chef des Energiekonzerns wird der Niederländer Peter Terium. Das bestätigte der Energiekonzern am Montag in Essen. Neuer Stellvertreter wird der RWE-Vorstand Rolf Martin Schmitz. Bis zuletzt gab es für keinen der beiden Kandidaten eine klare Mehrheit im Aufsichtsrat des Konzerns. Im Gegenteil: Bei der Ernennung des künftigen Chefs drohte dem Konzern gar ein Eklat.
Peter Terium tritt zum 1. September in den Vorstand ein und löst am 1. Juli kommenden Jahres den aktuellen RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann ab. Großmanns Vertrag, der eigentlich bis Ende September 2012 läuft, werde damit vorzeitig beendet, teilte der Energiekonzern mit.
Der 47 Jahre alte Niederländer Terium hat internationale Erfahrung, blickt aber zugleich auf eine Karriere im RWE-Konzern zurück, wo er 2003 als Leiter des Konzerncontrollings begann. Er steht für einen Generationenwechsel im Vorstand. Terium ist seit 2009 Vorstandsvorsitzender der niederländischen RWE-Tochter Essent. Bei der Integration des Unternehmens in den RWE-Konzern übte sich der gelernte Steuerfachmann bereits im Umgang mit Kommunen, denn Essent gehörte zuvor niederländischen Provinzen und Gemeinden. Kommunen halten rund 20 Prozent an dem Energiekonzern und haben vier Sitze im Aufsichtsrat.