
Das Unternehmen wolle einen höheren Preis erzielen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Konzernkreise. Deshalb habe Vattenfall Gespräche mit weiteren Bietern aufgenommen und wolle sich nun mehr Zeit nehmen. Die Verhandlungen seien wieder offen.
Das Ziel, den Verkauf bis Ende dieses Jahres abzuschließen, gelte nicht mehr. Ein Konzernsprecher wollte sich dazu gegenüber der Zeitung nicht äußern. Eine Gruppe bestehend aus der Investmentbank Goldman Sachs sowie den Infrastrukturtöchtern von Deutscher Bank und Allianz stand Berichten zufolge bereits kurz vor dem Zuschlag. Als Preis standen 500 Millionen Euro für das 9500 Kilometer lange Stromtransportnetz von Vattenfall in Deutschland im Raum. Der Aufsichtsrat von Vattenfall Europe, der deutschen Tochter des schwedischen Konzerns, hatte Medienberichten zufolge bereits grünes Licht gegeben.
Nachdem Konkurrent E.On in diesem Monat aber rund 1,1 Milliarden Euro und damit gut den doppelten Kaufpreis für sein nur wenig längeres Netz vom niederländischen Netzbetreiber Tennet erhalten hatte, seien die Energiemanager von Vattenfall misstrauisch geworden, schrieb die Zeitung.
Vattenfall-Chef Lars Josefsson wolle offenbar unter allen Umständen Vorwürfen vorbeugen, er habe das deutsche Übertragungsnetz zu billig verscherbelt. „Unser Netz ist fast gleich lang wie das von E.On, und es befindet sich nach hohen Investitionen in einem sehr guten Zustand“, sagte ein Vattenfall-Insider dem Blatt.