Energiepreise E.On profitiert von steigenden Strom- und Gaspreisen

Der Energiekonzern E.On steigerte seinen Gewinn im vergangenen Jahr um mehr als neun Prozent. Wulf Bernotat, Chef des Energiekonzerns, will in erneuerbare Energien investieren. Derweil wird im Bundestag heftig über die zukünftige Energiepolitik und die geplanten Stromnetzverkäufe gestritten.

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E.ON will sich von seinem Quelle: AP

Höhere Preise für Strom und Gas haben den Gewinn von Deutschlands größtem Energieversorger E.On im vergangenen Jahr um mehr als neun Prozent steigen lassen.

Der bereinigte Konzernüberschuss stieg 2007 auf rund 5,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in Düsseldorf mitteilte.

Der Umsatz mit Strom und Gas wuchs um sieben Prozent auf 68,7 Milliarden Euro. Die Anteilseigner sollen eine um 22 Prozent höhere Dividende von 4,10 Euro pro Aktie bekommen.

E.On-Chef Wulf Bernotat kündigte an, er wolle die Energieversorgung künftig umweltfreundlicher, sicherer und zuverlässiger machen. Daher werde der Energiekonzern seine bis 2010 geplanten Investitionen um neun Milliarden Euro auf insgesamt 50 Milliarden Euro erhöhen. 38 Milliarden davon seien für Investitionen in die Stromerzeugung und -versorgung bestimmt, sechs Milliarden Euro und damit doppelt so viel wie ursprünglich geplant will der Konzern in die erneuerbaren Energien investieren.

Der geplante Netzverkauf der E.ON AG bedeutet nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Wulf Bernotat keine strategische Neuausrichtung des Konzerns. E.ON stelle sich aber mehr und mehr europäisch auf, sagte Bernotat heute in Düsseldorf. Die Gasnetze des Konzerns sind nach seinen Angaben nicht Teil der Verkaufsüberlegungen.

Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte zugleich, dass E.ON weiteres Wachstum in Spanien anstrebt. Die Plattform hierfür seien die Assets, die E.ON im Laufe des Jahres aus dem Endesa-Deal erhalten werde. Spekulationen über ein E.ON-Interesse an Iberdrola wollte Bernotat nicht kommentieren.

Im Bundestag ist es heute zu heftigen Auseinandersetzungen über die künftige Energiepolitik gekommen.

Die schwarz-rote Bundesregierung stellte dabei klar, dass sie zur Energieversorgung und Wettbewerbssicherung keine Übernahme der von den Konzernen kontrollierten Strom-Fernnetze in staatliche Hand wolle. Forderungen von Linken-Chef Oskar Lafontaine nach einer Verstaatlichung wurden vehement von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD), aber auch von Rednern anderer Fraktionen, zurückgewiesen. Lafontaine argumentiere unaufrichtig. Das habe „mit Energieversorgung nichts zu tun“, sagte Gabriel.

Bereits zu Beginn der Debatte hatte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) Forderungen abgelehnt, den Staat zum Netz- Eigentümer zu machen. Dabei verurteilte er scharf die Vereinbarung zwischen der EU-Kommission und dem Energiekonzern E.ON über den Verkauf seines Stromnetzes. „Wir müssen mal diese faulen Deals beenden“, sagte Glos.

Wenn ein Unternehmen gegen Kartellrecht verstoße, müsse es hart bestraft werden. E.ON hatte den Verkauf seines Netzes angekündigt, nachdem die EU-Kommission signalisiert hatte, dann kartellrechtliche Missbrauchsverfahren gegen das Unternehmen einzustellen. In der Debatte ging es vor allem um eine effizientere Energieversorgung durch den Ausbau der verbundenen Produktion von Strom und nutzbarer Wärme durch Kraft-Wärme-Koppelung. Wegen der hohen Klimaschutzwirkungen forderten die Grünen mehr Fördermittel.

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