Entgültige Kaufvereinbarung für Januar erwartet EM.TV verhandelt über Jim-Henson-Teilverkauf

Das Medienunternehmen EM.TV hat mit einer US-Investorengruppe eine Vorvereinbarung über den Teilverkauf ihrer Tochter Jim Henson geschlossen, will aber Mehrheitsgesellschafter des Muppets-Produzenten bleiben. Die Vereinbarung sehe den Verkauf von 49,9 Prozent an eine Investorengruppe unter Führung des Medienunternehmers Dean Valentine sowie Europlay Capital Advisors vor, teilte die defizitäre EM.TV am Dienstag in Unterföhring mit.

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Reuters UNTERFÖHRING. „Die Beteiligten erwarten, im Januar 2003 zu einer endgültigen Kaufvereinbarung zu kommen.“ Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Ein EM.TV-Sprecher ergänzte, es handele sich um eine unverbindliche Absichtserklärung.

Vergangene Woche hatte ein EM.TV-Sprecher gesagt, das Unternehmen verhandele parallel mit mehreren Interessenten, ohne Namen zu nennen. In verhandlungsnahen Kreisen war von vier Interessenten die Rede gewesen. In mit der Situation vertrauten Kreisen hatte es zuletzt geheißen, Disney plane ein Angebot über 135 Mill. Dollar für den Kauf von Jim Henson. Daneben sollen im Rennen um Henson neben Dean Valentine auch der US-Investor Haim Saban sowie die Filmrechtehändler Entertainment Rights Plc aus Großbritannien und Classic Media aus den USA gewesen sein.

Dean Valentine war früher Präsident von Disney/Touchstone Network Television & Animation. Europlay Capital Advisors ist eine private Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft, die sich auf Medien- und Unterhaltungs-Unternehmen spezialisiert hat.

„Durch die Vereinbarung können wir gleich mehrere Ziele erreichen. Wir tilgen die letzte Rate des Junior-Kredits und reduzieren unsere Finanzschulden damit signifikant“, teilte EM.TV-Vorstandsvorsitzender Werner Klatten mit. Mit dem so genannten Junior-Kredit hat EM.TV eigenen Angaben zufolge die 50-Prozent-Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen Junior.TV finanziert. EM.TV muss Jim Henson oder eine andere Beteiligung bis Jahresende verkauft haben, sonst droht ein Liquiditätsengpass, da bis 31. Dezember formal eine Kreditrate von 64 Mill. Euro fällig wird.

„Da wir Mehrheitsgesellschafter der Jim Henson Company bleiben, sind wir auch künftig maßgeblich auf dem für uns wichtigen US-Markt präsent und profitieren von der positiven Entwicklung unserer Tochtergesellschaft“, ergänzte Klatten. EM.TV werde weiter internationale Vertriebsaufgaben für die Jim-Henson-Programme übernehmen. EM.TV hatte den Muppets-Macher Jim Henson im Jahr 2000 zu 100 Prozent übernommen.

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