Erdöl Öl aus Kanada unerwünscht

Der Abbau von Kanadas Ölsanden ist ein lohnendes Geschäft. Doch jetzt wollen die USA den Import von Erdöl aus dem Nachbarland drosseln.

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Ölsand-Mine in Alberta Quelle: REUTERS

3,5 Millionen Barrel Öl will Kanada 2025 täglich aus Ölsand gewinnen. Das sind 557 Millionen Liter, mehr als doppelt so viel wie derzeit. Dafür wird der ölhaltige Boden in der Provinz Alberta mit Chemikalien und Wasser bearbeitet. Doch in den USA regt sich Widerstand gegen das Öl der Nachbarn. Demokraten und Umweltaktivisten wettern gegen geplante Pipelines. Denn das Land deckt seit Kurzem einen Teil seines Energiebedarfs aus Gas, das daheim aus Schieferschichten gewonnen wird. Auch erregt die Havarie einer Pipeline am Yellowstone River die Gemüter.

13 Prozent des in den USA verbrauchten Öls stammt zurzeit aus Kanada. In den Sänden dort lagern rund zehn Prozent der weltweit nachgewiesenen Ölreserven – halb so viel wie die Saudis nach eigenen Angaben -besitzen. Nach Saudi-Arabien und Venezuela verfügt Kanada über die drittgrößten Vorräte der Welt.

Geringe Netto-Energie

70 Dollar je Barrel – so teuer muss Öl sein, damit der Abbau von Ölsand lohnt, schätzt Energie-Analyst Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg. Derzeit kostet die US-Sorte WTI rund 95 Dollar, die Nordseesorte Brent 115 Dollar. Ein Problem der unkonventionellen Förderung ist, dass für die Gewinnung von Ölsand ein Vielfaches der Energie aufgewendet werden muss, die auf konventionellen Ölfeldern notwendig ist. Experten sprechen daher von geringerer Netto-Energie.

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