Euro unverändert Sensationeller Höhenflug in Tokio

Der Nikkei-Index an der Aktienbörse in Tokio hat das Handelsjahr mit dem höchsten Jahresgewinn seit fast zwei Jahrzehnten abgeschlossen.

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HB SINGAPUR. Zwar gab das Börsenbarometer für 225 Standardwerte am Freitag nach verkürztem Handel wegen Gewinnmitnahmen deutlich um 232,77 Punkte oder 1,42 Prozent auf 16 111,43 Punkte nach. Im Vergleich zum Vorjahresschluss hat der Nikkei aber rasant um 40,2 Prozent zugelegt. Das ist der stärkste Jahreszuwachs seit 1986, als der Index um 42,6 Prozent zugelegt hatte. Auch der breit gefasste Topix gab zwar am letzten Handelstag um 13,99 Punkte oder 0,84 Prozent auf 1649,76 Punkte nach. Im Jahresvergleich legte er jedoch um 43,5 Prozent zu. „In diesem Jahr ist vor allem bedeutend, dass die Kleinanleger begonnen haben, eine prominentere Rolle zu spielen - zusammen mit ausländischen Investoren“, sagte Kenichi Azuma von Cosmo Securities. Der nächste Handelstag in Tokio ist der 4. Januar. Hintergrund für den sensationellen Höhenflug in diesem Jahr ist die nachhaltige Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Nach 15 Jahren Stagnation, in denen das Land mit gewaltigen faulen Bankkrediten und hartnäckiger Deflation zu kämpfen hatte, geht für Japan wieder die Sonne auf. Das Land hat sich in den vergangenen Jahren einem Umwandlungsprozess unterzogen, der weiter ging als in anderen Industrieländern und Politik, die Wirtschaft und Finanzmärkte weit stärker verändert hat, als viele realisieren. Erstmals seit langem entwickelten sich der Konsum und die Unternehmensinvestitionen eher noch als der Export und die Staatsausgaben zum Wachstumsmotor. Für 2006 wird erwartet, dass Japans wirtschaftliche Erholung sich voll entfaltet und das Land nach sieben Jahren aus der Deflation herausfinden wird. Dies könnte die Zentralbank veranlassen, möglicherweise schon im Frühjahr ihre extrem lockere Geldpolitik zu beenden. Um den Zug nicht zu verpassen, sind ausländische Investoren in Scharen an Tokios Aktienmarkt geströmt. Überseekäufe japanischer Aktien erreichten in diesem Jahr nach Berechnungen der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg zum ersten Mal überhaupt in einem Jahr die Marke von 10 Billionen Yen (72 Milliarden Euro). Der kräftige Anstieg des Nikkei erfolgte dabei im wesentlichen in der zweiten Jahreshälfte, in der der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi Neuwahlen ausrief und einen großen Triumph errang.

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