Sasse putzt damals noch mit, doch wie sich schnell zeigt, nicht gut genug. Ein Bankangestellter zitiert ihn eines Tages in die Filiale und zeigt ihm die Streifen auf dem Boden, die er am Vorabend hinterlassen hat.
Jahre nach dem Zwischenfall legt Sasse die Meisterprüfung als Gebäudereiniger ab. Seine Reinigungskräfte putzen noch heute für die Bank; der schlampige Wischer von einst ist heute Aufsichtsratschef bei seinem ersten Auftraggeber.
Als langjähriger Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Facility Management kämpfte Sasse erfolgreich für Mindestlöhne, um dem Preiskampf auf dem Rücken der Mitarbeiter und zulasten der Qualität ein Ende zu setzen. Wenn der Lohn nicht stimme, könne auch die Qualität nicht stimmen, lautet seine Gleichung.
Sasse ist stolzer Familienunternehmer. Auch seine Frau ist im Vorstand. Für die beiden Töchter im Alter von 18 und 22 Jahren steht heute schon fest, dass sie imUnternehmen arbeiten werden. Der glücklichste Moment in seinem Unternehmerleben war für ihn, als die Töchter ihm mitteilten, dass sie später gern die Firmenführung übernehmen würden.
