Finanzkrise Sein und Schein: Dumme Sprüche von Bankern und Analysten

Seite 3/4

Georg Funke, ehemaliger Quelle: dpa

„Hypo Real Estate geht aus der jüngsten Marktkrise gestärkt hervor.“

Georg Funke, Chef der Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate, im November 2007. Anfang 2008 gab er dann überraschend hohe Verluste durch die Finanzkrise bekannt. Ende September drohte sogar die Pleite des Dax-Konzerns, weil sich das Tochterunternehmen Depfa nicht mehr refinanzieren konnte. Nach 50 Milliarden an Geldzusagen und Bürgschaften der Branche und der Bundesregierung musste Funke gehen. Der Aufsichtsrat will seine Verantwortung rechtlich überprüfen lassen, Aktienschützer haben Strafanzeige erstattet.

„Unsere konsistente Strategie ist der Schlüssel zum Erfolg. Unsere Strategie verleiht uns Stabilität  und Berechenbarkeit.“

Peter Wuffli, damaliger Chef der Schweizer Bank UBS, im Jahr 2003 über die beiden Standbeine des Instituts: Vermögensverwaltung und Investmentbanking. Mit Abschreibungen von bisher etwa 32 Milliarden Euro ist die UBS das am härtesten von der Krise getroffene Institut.

„Ich forme diese Industrie... In 12 bis 18 Monaten wird man auf die jetzigen Kurse der Telekomtitel blicken und sich wünschen, man hätte diese Aktien seinerzeit gekauft.“

Jack Grubman, ehemaliger Staranalyst von Salomon Smith Barney, einer Tochter der US-Bank Citigroup, im März 2001 über Telekommunikationsaktien. Gegen Grubmann leitete die US-Staatsanwaltschaft nach dem Worldcom-Konkurs ein Ermittlungsverfahren ein. Inzwischen notiert die spanische Gesellschaft Telefónica knapp zehn Prozent, die niederländische KPN und 25 Prozent, Vodafone fast 40 Prozent und die Deutsche Telekom etwa 60 Prozent niedriger als damals.

„Wir machen das Schiff nicht nur wetterfest, sondern arbeiten auch hart an der Produktivität in den Geschäftsfeldern und am Geschäftsfeldportfolio, womit wir am Ende eine von zwei großen Banken in Deutschland sein werden.“

Albrecht Schmidt, Chef der HypoVereinsbank, im Oktober 2002. Drei Jahre später übernahm die italienische UniCredit das angeschlagene Münchner Institut.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%