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Finanzkrise Volkswagen-Bank will zehn Milliarden Staatsbürgschaft

Volkswagen galt bislang als einer der stabilsten Autobauer in der Finanzkrise. Doch nun braucht die hauseigene Bank Hilfe vom Staat. Die mögliche staatliche Bürgschaft für die VW-Banken liegt einem Pressebericht zufolge unter 10 Milliarden Euro. Die anderen deutschen Autobauer prüfen noch.

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Der Glanz lässt nach: die Quelle: dpa

Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ heute unter Berufung auf Finanzkreise. Die Volkswagen-Töchter VW Financial Services und VW Bank hatten gestern bestätigt, Anträge für einen staatlichen Garantierahmen gestellt zu haben, den Umfang aber offengelassen. Die Finanztöchter von BMW und Daimler zögern noch, ob auch sie sich beim staatlichen Soffin-Rettungsfonds um Hilfen bewerben sollen. Im Unterschied zu den vielen deutschen Geschäftsbanken, die sich direkt mit Wertpapieren verspekuliert haben, leiden die Autobanken dem Bericht zufolge nur mittelbar unter der Finanzkrise. Das Geld, mit dem sie den Kauf von Autos finanzieren, besorgen sie sich in erster Linie am Kapitalmarkt. Dort haben sich die Konditionen aber massiv verschlechtert – was dem Geschäftsmodell der Autobanken die Basis entzieht.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte gestern positiv auf die Anträge reagiert. „Die Landesregierung begrüßt die Inanspruchnahme der staatlichen Garantien für die VW-Bank durch den Bund, um Autofinanzierungen im Jahr 2009 problemlos sicherzustellen“, sagte Wulff in Hannover.

Die Konkurrenz betrachtet den Schritt allerdings mit Argwohn, da die Wolfsburger im Falle einer Staatsgarantie Vorteile bei der Finanzierung hätten. Sollte der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung die Anträge genehmigen, könnte sich die VW-Bank dank höherer Bonität günstiger Geld beschaffen.

Andere Autobanken zögern noch

Die Mercedes-Benz Bank beabsichtige derzeit nicht, Staatshilfe in Anspruch zu nehmen, hieß es gestern dennoch aus Stuttgart. Ein Daimler-Sprecher sagte aber: „Wir halten uns alle Optionen offen, um gegenüber dem Wettbewerber keine Nachteile zu erhalten.“ Bei BMW hieß es, die hauseigene Bank prüfe nach wie vor, ob staatliche Hilfen beantragt werden. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Bereits im November war aber aus Finanzkreisen bekannt geworden, dass „die ein oder andere Autobank“ beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung vorgefühlt hat, um Chancen auf Staatshilfen auszuloten. Wegen des schwachen Fahrzeugabsatzes lassen sich die als Folge der Finanzkrise und der Zurückhaltung der Banken gestiegenen Refinanzierungskosten nicht an die Kunden weiterreichen. Daher sind die Institute stärker denn je auf die Finanzierung durch ihre Mutterkonzerne angewiesen - denen aber gerade das Kerngeschäft zusammenbricht.

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