Finck-Clan Schlammschlacht ums Milliardenerbe

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Beteiligungen von August von Finck junior

August junior zog es derweil in das Familienschloss hoch über dem schweizerischen Weinfelden im Thurgau. In der Alpenrepublik kaufte er sich beim Transformatoren-Hersteller Von Roll ein. Auch am Genfer Warenprüfkonzern SGS ist er beteiligt. Vor allem aber baute der Baron die Beteiligung am Gastronomie- und Hotelkonzern Mövenpick aus – und engagiert sich seither mal mehr, mal weniger subtil für das Unternehmen.

Anfang des Jahres wurde publik, dass die Substantia AG, ebenfalls ein Unternehmen aus dem Imperium des Barons, den deutschen Liberalen im vergangenen Jahr 850.000 Euro gespendet hat. Als die FDP trotz klammer Kassenlage in Berlin eine Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Hoteliers durchsetzte, sprach die Opposition von der „Mövenpick-Partei“. Von Finck geriet mit in die Schlagzeilen.

Eine Zumutung für den mittlerweile 80-Jährigen, der kaum etwas mehr scheut als die Öffentlichkeit. Seine Manager erfreue er zwar bisweilen mit knappen Blackberry-Mails, vermerkte das Schweizer Magazin „Bilanz“. Ansonsten gibt er sich betont zurückhaltend. Abgesehen von seiner Leidenschaft für das Helikopter-Fliegen ist wenig über ihn bekannt. Öffentliche Aussagen haben Seltenheitswert, Transparenz scheint nicht allzu erwünscht. Schon gar nicht bei Geschäften.

So hatte von Finck im September 2005 über die Münchner Custodia, eine börsennotierte Holdinggesellschaft der Familie, still und heimlich zu einem Kurs von 35 Euro eine erste Aktientranche an der früheren Beteiligung Hochtief erstanden. Er baute seinen Anteil nach und nach auf 25 Prozent aus und versilberte das gesamte Paket im Frühjahr 2007 zum Kurs von 72 Euro an den spanischen Baukonzern ACS.

Auf Transparenz-Regelungen wie den Corporate-Governance-Kodex verzichtet von Finck bei der Custodia. Auch alle Fragen der WirtschaftsWoche blieben unbeantwortet. Selbst bei Familienanfragen fasst sich August von Finck bisweilen ungebührlich kurz.

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