Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin sitzt in den Miesen. Der Quartalsumsatz stieg zwar um 27,3 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro - blieb damit aber hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. Der operative Verlust weitete sich auf 32,2 Millionen Euro aus. Air Berlin fliegt viel in die Touristenregionen nach Ägypten und Tunesien. Die Yasmin-Revolution in Nordafrika und die deshalb entfallenen Flüge dorthin wirkten sich negativ auf die Bilanz aus. Chef Joachim Hunold musste deshalb schon die Prognose für das gesamte Jahr 2011 kassieren. Besonders bitter, da er bisher für 2011 und 2012 Gewinne vorhergesagt hatte.
Die Aktie von Air Berlin rutschte daraufhin ins Minus ab. Um 12.43 Uhr lag sie mehr als fünf Prozent im Minus. Ein schwaches Ergebnis sei zwar erwartet worden, die Zahlen seien aber noch schlechter ausgefallen als gedacht, sagte ein Börsianer.
Air Berlin kürzt Flüge
Die Airline will nun Flüge kürzen, dabei hat es vergangenes Jahr für sie noch düsterer ausgesehen: Im selben Zeitraum 2010 betrug der Verlust des Unternehmens 56,9 Millionen Euro. Trotzdem: Rund eine Million Passagiere sollen im zweiten Halbjahr weniger transportiert werden. Jedoch werde dies möglicherweise nicht ausreichen, um 2011 ein positives operatives Ergebnis (Ebit) zu erreichen, teilte Air Berlin am Donnerstag mit. Die deutsche Billigairline flog im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen. Sie will im zweiten Halbjahr über eine Millionen weniger Sitzplätze anbieten.