München Bernie Ecclestone muss noch länger warten: Die Entscheidung, ob dem Formel-1-Chef in Deutschland der Prozess wegen mutmaßlicher Schmiergeldzahlungen gemacht wird, verzögert sich bis ins nächste Jahr. Wie die Münchner Justiz am Freitag mitteilte, will die Wirtschaftsstrafkammer „weitere umfangreiche Stellungnahmen“ abwarten, die die Verteidiger des Briten angekündigt haben. Zudem wechsle ein Richter zum 1. Oktober an ein anderes Gericht. Mit einer Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens sei „in diesem Jahr also nicht mehr zu rechnen“. Eigentlich wollte das Landgericht Mitte September beschließen, ob und wann ein Prozess gegen Ecclestone eröffnet wird.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hat gegen den 82-Jährigen Anklage wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue erhoben. Ecclestone, der zu den einflussreichsten Sportmanagern der Welt zählt, soll vor Jahren einem früheren Vorstandsmitglied der BayernLB Schmiergeld in Millionenhöhe gezahlt haben, damit Deutschlands zweitgrößte Landesbank ihre Formel-1-Anteile an einen Investor verkauft, der dem Briten genehm war. Der Rennstall-Chef wies die Vorwürfe in der Vergangenheit mehrfach zurück.