Das Grab unter Baumwurzeln in freier Natur macht den Friedhöfen zunehmend Konkurrenz. Allein in den 29 Bestattungswäldern, die die Friedwald GmbH aus Griesheim bei Darmstadt betreibt, werden in diesem Jahr rund 4200 Urnen beigesetzt – 800 mehr als 2008 und ähnlich viele wie beim Konkurrenten Ruheforst aus Erbach im Odenwald, der 37 etwas kleinere Bestattungswälder betreut. Zum Vergleich: Der Pionier der neuen Branche, die vor acht Jahren gegründete Friedwald GmbH, zählte 2002 gerade einmal 111 Beisetzungen. Wurden damals 1.398 Bestattungsplätze gekauft, rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit mehr als 11.400 Verträgen.
Boom im Bestattungswald
Insgesamt haben bereits 50.000 Menschen vor dem Tod Friedwald-Bäume gebucht. Der Umsatz des Unternehmens liegt bei Zehn Millionen Euro. Bis 2015 will Friedwald-Inhaberin und Geschäftsführerin Petra Bach die Zahl ihrer Bestattungswälder auf 50 steigern. Der 2004 gegründete Wettbewerber Ruheforst will allein im kommenden Jahr bis zu 15 weitere Bestattungswälder eröffnen.
Die beiden führenden Betreiber Friedwald und Ruheforst teilen sich etwa zwei Fünftel des Bestattungswald-Geschäftes und suchen ständig neue geeignete Waldgebiete, die bei Friedwald mindestens 20 Hektar groß sein müssen. Jährlich werden in Deutschland rund 840.000 Menschen beerdigt.