Gasstreit Steigende Nachfrage nach Kohlebriketts und Holzpellets

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Pelletpreise relativ stabil

Freuen darf sich diese Minderheit nicht nur über die ökologisch verträgliche Wärme, sondern auch über eine relativ konstante Preisentwicklung ihres Brennstoffs.

In den vergangenen  zehn Jahren stiegen die Pelletspreise jährlich um durchschnittlich 2,8 Prozent. Gaskunden müssten in dieser Periode im Durchschnitt 7,3 Prozent mehr pro Jahr bezahlen, Heizöl verteuerte sich jährlich durchschnittlich um rund 11 Prozent.

Doch auch der Pelletpreis ist vor Preissprüngen nicht gefeit. Anfang Januar dieses Jahres kostete die Tonne Pellets nach einem Preissprung aber noch satte 262 Euro, im Juli 2008 lag der Preis bei 173 Euro.

Den Konsumenten stellt Bentele ein gutes Zeugnis aus: „Drei Viertel der Verbraucher decken im Frühsommer ihren Marktbedarf. Die haben den Preismechanismus kapiert“. Denn zu dieser Zeit ist am meisten Restholz vorhanden, was den Pelletpreis drückt.

Boom bei Braunkohlebriketts

Gute Geschäfte vermelden auch die Hersteller von Braunkohlebriketts: Seit Oktober 2008 spürt etwa der Brennstoffhändler Rheinbraun aus Frechen bei Köln einen speziellen Nachfrageschub bei Braunkohlebriketts.

Günter Jäckel vom Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen bestätigt: „Vor allem Braunkohlebriketts haben im vergangenen Jahr einen wahnsinnigen Boom erlebt“. Nach mehreren Jahren mit Rückgängen ist die Nachfrage nach Braunkohlebriketts 2008 um fast die Hälfte gestiegen.“ Dabei blieb der Preis vergleichsweise stabil: Eine Tonne Braunkohlebriketts kostet weiterhin zwischen 180 und 250 Euro.

Arktische Kälte hin oder her, seit Monaten ist der Handel laut Jäckel auf jeden Fall gut ausgelastet. Ein Grund dafür dürfte in einer speziellen Problematik der Branche liegen. In ganz Deutschland gibt es fünf Millionen Feststoffheizungen (Kohle- und Holzbriketts, Kaminholz, Pellets), aber nur ein Teil davon wird wirklich regelmäßig genutzt. Dennoch bleiben die Brikettheizer einer Randgruppe: Ihr Anteil am gesamten Wärmemarkt liegt bei drei bis vier Prozent.

Den derzeitigen sibirischen Temperaturen kann die Brikettbranche einiges abgewinnen. Denn nun „erinnert sich der eine oder andere daran, dass noch ein Ofen vohanden ist, den man mit Briketts heizen kann“, meint Jäckel.

Hält die Erinnerung lange genug, werden sich die Briketthändler im Frühjahr wohl über einen deutlichen Kundenzuwachs freuen.

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