Generikariese Teva findet neuen Vorstandschef

Kare Schultz, bisher Chef des dänischen Pharmakonzerns Lundbeck, wird neuer Chef beim weltgrößten Generikahersteller Teva. Die Papiere des Unternehmens legten nach dieser Verkündung um 14 Prozent zu.

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Auf den neuen Chef wartet ein Schuldenberg von mehr als 35 Milliarden Dollar. Quelle: dpa

Jerusalem/Kopenhagen Der weltgrößte Generikahersteller Teva hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden gefunden. Der Posten werde vom Chef des dänischen Pharmakonzerns Lundbeck, Kare Schultz, übernommen, teilte Teva am Montag mit. Die Mutter der deutschen Ratiopharm war seit Februar auf der Suche nach einem Nachfolger für den bisherigen Vorstandschef Erez Vigodman, der nach einer Reihe von Rückschlägen seinen Hut nahm.

Schultz steht nun vor der Aufgabe zu entscheiden, ob sich Teva weiter als Hersteller von Nachahmermedikamenten und innovativen Arzneimitteln positioniert, sich aufteilt oder gar aus dem niedrigmargigen Generika-Geschäft verabschiedet. Zudem muss er den Abbau eines Schuldenbergs von mehr als 35 Milliarden Dollar angehen. Dafür will Teva unter anderem sein Geschäft mit Mitteln für Frauenkrankheiten sowie die Sparten mit Krebsmitteln und Schmerzmedikamenten in Europa abgeben.

„Es wird eine sehr klare Strategie geben, die kommuniziert wird, sobald wir dazu bereit sind“, sagte Schultz der Nachrichtenagentur Reuters. Bei den Teva-Anteilseignern kam die Personalie gut an: Die Papiere legten an der Börse in Tel Aviv rund 14 Prozent zu. Die Anleger von Lundbeck reagierten dagegen geschockt auf den Chefwechsel.

Die Titel brachen an der Börse in Kopenhagen um knapp 13 Prozent ein und notierten auf dem tiefsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Neben Schultz, der den Konzern seit Mai 2015 führte, verliert Lundbeck noch Top-Manager Staffan Schüberg, der für Vertrieb und Marketing zuständig war. Für den Wechsel von Schultz gab Teva noch kein Datum bekannt, er solle aber so schnell wie möglich kommen.

Der Aufsichtsrat von Teva war kritisiert worden, dass die Suche nach einem Nachfolger für Vigodman so lange dauerte. In der Zwischenzeit war unter anderem über einen Wechsel von AstraZeneca-Chef Pascal Soriot zu Teva spekuliert worden.

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