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GM-Sanierungsplan Kürzungspläne für Opel stoßen auf Kritik

General Motors hat seinen Sanierungsplan für Opel vorgelegt: Mehr als 8000 Stellen fallen weg, davon fast die Hälfte in Deutschland. Zudem verlangt der US-Autobauer 2,7 Milliarden Euro an Staatshilfen. Die Politik reagierte mit Kritik.

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Das Logo des Opel-Werks in Quelle: dpa

Der US-Autobauer General Motors will seine krisengeschüttelte Tochter Opel mit einem Stellenabbau sowie Staatsgeldern und Investitionen in Milliardenhöhe sanieren. Europaweit sollen 8300 Stellen gestrichen und das Werk in Antwerpen geschlossen werden, sagte Opel-Chef Nick Reilly am Dienstag bei der Vorstellung des Sanierungsplans in Frankfurt. Betroffen von dem Jobabbau sind den Angaben zufolge europaweit 7.000 Arbeitsplätze in der Produktion und 1.300 Stellen in Verkauf und Verwaltung. Damit soll die Kapazität von Opel/Vauxhall entsprechend der erwarteten Marktentwicklung um 20 Prozent zurückgefahren werden.

Deutschland ist mit der Streichung von zusammen fast 4.000 Stellen das am stärksten betroffene Land. Fast die Hälfte davon entfällt auf das Bochumer Werk, wo 1799 Stellen abgebaut werden sollen. Im Stammwerk Rüsselsheim sollen 862 Jobs wegfallen, in Eisenach und Kaiserslautern je 300.

Koch fordert höheren Beitrag von General Motors

Bei der Sanierung setzt GM auf Steuergelder. Insgesamt 2,7 Milliarden Euro sollen die Länder mit Opel-Standorten bereitstellen. Mit 60 Prozent soll der Großteil davon aus Deutschland kommen, das wären etwa 1,5 Milliarden Euro.

Die Politik reagierte mit Kritik. „Nach unserer ersten Einschätzung wird es geboten sein, dass GM als Eigentümer seine Beteiligung an der Sanierung und Neuaufstellung deutlich erhöht“, ließ Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) mitteilen.

Neben den Staatshilfen verlangt das Management von den Mitarbeitern einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Millionen Euro in den Jahren 2010 bis 2014. Das lehnen Betriebsräte und Gewerkschaften derzeit ab, weil sie das Aus des belgischen Standorts Antwerpen nicht mittragen wollen und GM ihnen bisher keine Sicherheiten für ihre Beiträge angeboten habe.

Opel soll 2010 wieder Gewinn machen

Das Opel-Konzept wurde gemeinsam mit einem Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am Dienstag der Bundesregierung zugestellt. Opel will bis 2014 etwa elf Milliarden Euro in den Rüsselsheimer Autobauer investieren. Damit sollen 80 Prozent der Produkte erneuert werden.

Während der Übergangsphase seien 3,3 Milliarden Euro zur Finanzierung des Betriebs erforderlich. GM habe bereits 600 Millionen Euro in das neustartende Unternehmen gesteckt sowie im Januar 650 Millionen Euro Vorauszahlung geleistet, um die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. Der Plan sieht vor, dass Opel 2011 die Gewinnschwelle erreicht und 2012 wieder Gewinn macht.

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