Die meisten Kinobesucher sind 20 bis 29 Jahre alt. Ist das für Werbetreibende überhaupt ein lohnendes Publikum?
Ja. Das Kinopublikum gilt insgesamt als eher besser gebildet, einkommensstark und ausgesprochen mobil und aufgeschlossen. Insbesondere unter den 16- bis 29-Jährigen ist dieser Anteil der Kaufkräftigen über Social-Media-Maßnahmen, TV oder Internet sehr schwer herauszufiltern. Zudem stellen wir einen starken Anstieg der Zuschauer zwischen 30 und 45 Jahren fest. Dies ist auch auf die anspruchsvollen Spielfilmangebote und Arthouse-Kinos zurückzuführen.
Der Trend geht zu 3-D-Filmen, wann kommen 3-D-Spots?
Nachdem 3-D-Filme so erfolgreich waren, springen auch viele Markenartikler auf den Zug auf. Doch 3-D um 3-D willen bringt nichts. Die Möglichkeit der räumlichen Erfahrung muss schon in der Konzeption eines Spots berücksichtigt werden. Es gibt eine schöne Haribo-Kampagne mit fliegenden Gummibärchen. Wenn die läuft, versuchen nicht nur Kinder, nach den Gummibärchen zu greifen. Das war in der Werbemessung der erfolgreichste Spot, den wir in den letzten drei Jahren hatten.
Kinofilme werden auch auf Videoplattformen angeboten. Wie reagieren Sie darauf?
Bei Video-on-demand eröffnen sich in den nächsten Jahren große Chancen für uns. Erste Gespräche gibt es bereits. Wir haben auch einen Testballon gestartet für das digitale Fernsehen, also Apps, die auf digitalen Fernsehern laufen. Das Fernsehen der Zukunft ist zu 100 Prozent webbasiert. Auf den Internet-Seiten der meisten Kinoketten sind wir jetzt schon drauf und versuchen, Kinokampagnen mit Online-Kampagnen zusammenzuführen. Zudem gehen wir daran, die Foren für Kampagnen zu erschließen, auf denen Kinobesucher diskutieren.