AB Inbev und SABMiller Aktionäre stimmen Mega-Fusion zu

Die Aktionäre des Bierbrauers SABMiller haben einer Elefantenhochzeit mit Branchenprimus Anheuser-Busch Inbev zugestimmt. Damit ist der Weg frei für eine der bislang größten Unternehmenszusammenschlüsse.

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Die Aktionäre haben der Elefantenhochzeit in der Bierbranche zugestimmt. Quelle: dpa

Die Aktionäre des britischen Bierbrauers SABMiller haben am Mittwoch mit großer Mehrheit grünes Licht für die über 100 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch den Branchenprimus Anheuser-Busch InBev gegeben. Da die Wettbewerbsbehörden den Mega-Deal bereits abgesegnet hatten, ist damit der Weg für eine der bislang größten Unternehmenszusammenschlüsse frei.

Die Zustimmung der Anteilseigner war zwar erwartet worden, galt aber nicht als sicher. Auch nach der letzten Aufstockung des Gebots hatte es weiter kritische Stimmen gegeben. Die Bar-Offerte war nachgebessert worden, weil das Anti-EU-Votum der Briten im Juni den Pfund-Kurs deutlich drückte und damit das Gebot unattraktiver machte. Auch die AB-InBev-Aktionäre stimmten dem Kauf zu.

Mit mehr als 95 Prozent sicherte sich SABMiller eine komfortable Mehrheit der Aktionäre. Die beiden größten Anteilseigner, der Zigaretten-Produzent Altria Group und die Unternehmerfamilie Santo Domingo, die zusammen etwa 40 Prozent der Aktien kontrollieren, hatten sich schon im Vorfeld für den Deal ausgesprochen.

Bier im Wandel
Eine riesige Trennwand aus Bierkrügen steuert am Eingang den Besucherstrom – eine der originellen Ideen der Bayerischen Landesausstellung zu 500 Jahre Reinheitsgebot. Quelle: Helmut Michelis
Am Bild der Belegschaft einer Straubinger Brauerei 1894 werden in der Ausstellung die damaligen Berufsbilder rund ums Bier erklärt. Das Foto stammt aus dem Stadtarchiv Straubing. Quelle: Helmut Michelis
Ein fröhliches Kind mit Flaschenbier: So warb man anno dazumal. Quelle: Helmut Michelis
Ein Hauch von Vorhölle: Die Vorheizkammer in der „Sau“ genannten Darre, die zur Trocknung und Röstung des Malzes diente. Bei bis zu 60 Grad Hitze und Staub (eine Sau-Hitze und sau-dreckig) musste hier in der alten Aldersbacher Brauerei von 1903 bis 1974 gearbeitet werden. Quelle: Helmut Michelis
Ein Gartenzwerg mit Maßkrügen – mehr Klischee geht kaum. Diese Reklame-Gipsfigur stammt aus dem Jahr 1900. Quelle: Helmut Michelis
Wie riecht Malz? Eine Besucherin in der Ausstellung probiert es aus. Quelle: Helmut Michelis
Einen besonderen Platz hinter dickem Glas hat die Bayerische Landesordnung von 1516 aus der Bayerischen Staatsbibliothek. Diese Verordnung legt fest, dass zum Bierbrauen „allain Gersten, hopfen vnd wasser genomen vnnd gepraucht sölle werden“ – das bis heute geltende Reinheitsgebot. Quelle: Helmut Michelis

Die Übernahme soll nun voraussichtlich am 10. Oktober abgeschlossen werden und damit etwa ein Jahr nach den ersten Annäherungsversuchen der Nummer eins beim Branchenzweiten. Kurze Zeit später wird Experten zufolge wohl der zugesagte Verkauf von SABMillers Marken in Zentral- und Osteuropa beginnen, deren Wert auf bis zu sieben Milliarden Euro geschätzt wird. Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss nur genehmigt, weil AB InBev die fast vollständige Trennung vom Biergeschäft SABMillers in Europa zugesagt hat.

Durch das Zusammengehen der beiden Firmen entsteht ein Brauerei-Riese, der weltweit fast jedes dritte Bier herstellt. Nach mehreren Namensänderungen will der Produzent von Beck's, Budweiser und Corona den Namen Anheuser-Busch auch nach dem Zusammenschluss behalten, wie AB-InBev-Chef Carlos Brito ankündigte, der auch nach der Fusion an der Spitze stehen wird. Durch die Übernahme der SABMiller-Marken wie Peroni und Grolsch erhält der Branchenprimus Zugriff auf schnell wachsende Märkte in Afrika und Lateinamerika.

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