Adidas-Konkurrent Puma schraubt die Prognose hoch

Das Geschäft des Sportkonzerns läuft besser als erwartet. Trotzdem warnt Puma-Chef Björn Gulden vor den Folgen des Handelskriegs.

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Angesichts des guten Geschäftsverlaufs erhöht Vorstandschef Björn Gulden die Prognose. Quelle: dpa

München So begehrt waren die Shirts, Shorts und Turnschuhe von Puma schon lange nicht mehr. Zu konstanten Wechselkursen sei der Umsatz im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel in die Höhe geschossen, teilte der Sportkonzern an diesem Donnerstag mit. In Euro allerdings betrug das Plus lediglich zwölf Prozent.

Insgesamt verbuchte Puma Erlöse von 1,13 Milliarden Euro, rund 130 Millionen mehr als im Vorjahr. Der operative Gewinn ist auf 112 Millionen Euro geklettert, ein Plus von 60 Prozent.

Der Adidas-Konkurrent verkauft einen großen Teil seiner Ware außerhalb der Eurozone. Daher drückt die starke Gemeinschaftswährung den Umsatz. Angesichts des guten Geschäftsverlaufs erhöhte Puma-Chef Björn Gulden am Donnerstag dennoch die Prognose. Der Norweger rechnet jetzt fürs laufende Jahr mit einem Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen von bis zu zwölf Prozent.

Bislang hatte der ehemalige Profikicker maximal zehn Prozent versprochen. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll etwas besser ausfallen. Gulden peilt nun ein Ebit von bis zu 330 Millionen an, fünf Millionen mehr als bislang.

Der Manager warnt aber gleichzeitig. Es hätten sich „kürzlich diverse Unsicherheiten in unserem Geschäftsumfeld entwickelt“. So seien die Wechselkurse für Puma nachteilig und stark schwankend, es gebe politische Instabilitäten, und die Handelsbeziehungen zwischen USA und China seien unsicher.

Die gesamte Sportindustrie fürchtet, dass US-Präsident Donald Trump Einfuhrzölle auf Turnschuhe aus China erheben könnte. Für viele andere Produkte hat er das bereits angekündigt. Aus Chinas Fabriken stammen viele Sportschuhe, die weltweit verkauft werden. Neue Abgaben würde die Ware in Amerika teurer machen und könnte die Konsumenten davon abhalten, einzukaufen.

Das wäre schlecht für Puma, aber auch für Rivalen wie Adidas, Nike oder Under Armour. Nordamerika stand vergangenes Jahr für mehr als ein Drittel des gesamten Puma-Umsatzes. Die Erlöse in der Region sind währungsbereinigt um 14 Prozent geklettert.

An diesem Donnerstag hat Puma zur Hauptversammlung nach Herzogenaurach geladen. Es sind bewegte Zeiten für die fränkische Traditionsmarke. In wenigen Wochen wird Mehrheitsaktionär Kering das Gros seiner Anteile unter den eigenen Investoren als Dividende verteilen. Dann steht das Label erstmals seit vielen Jahren wieder auf eigenen Beinen.

Viel Kritik hat Gulden auf dem Aktionärstreff gleichwohl nicht zu erwarten, denn das Geschäft läuft rund, Puma wächst seit mehreren Quartalen kräftig und der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn stark gestiegen.

Die angehobene Prognose nahmen die Anleger verhalten auf. Womöglich schreckte die Investoren die Warnung ab. Der Kurs der im SDax notierten Aktien kletterte zur Mittagszeit jedenfalls kurzzeitig auf ein Rekordhoch von 420 Euro, lag später aber nur knapp über dem Vortag bei 413 Euro.

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