Gleiches gilt für den Monster-Vertrag, der seit einiger Zeit über der Fußball-Landschaft schwebt: Von der kommenden Spielzeit an wird Adidas auch Manchester United ausstatten, den vielfachen englischen Meister, der bis dato mehr als zehn Jahre lang in Nike-Leibchen auflief. Auch da kennen nur Eingeweihte die Details, auch da ist klar, dass die kolportierte Summe nur dann erreicht wird, wenn der Verein alle definierten Ziele wie Meisterschaften oder Champions League-Teilnahmen erreicht – verfehlt er sie, fließt weniger Geld.
Sind sie erfolgreich, überweist Adidas ManU angeblich mehr als 900 Millionen Euro über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren. Logisch, dass die Branche angesichts solcher Summen in Aufruhr ist. Was, wenn ausgerechnet der vom FCB-Anteilseigner gemästete Konkurrent den Münchnern den einen oder anderen interessanten Spieler vor der Nase weg kauft? Nicht nur deshalb hat der ManU-Kontrakt auch in München den Hausfrieden einigermaßen durchgerüttelt und auch bei anderen von Adidas ausgestatteten Vereinen für Ärger gesorgt – warum bekommen die so viel und wir so wenig? Der neue Bayern-Vertrag dokumentiert nun, dass auch die anderen Groß-Clubs einen ordentlichen Nachschlag bekommen.
Die umsatzstärksten Fußballclubs
Everton
Position im Vorjahr: -
Umsatz 2014*: 144,1 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 100,8 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Newcastle United
Position im Vorjahr: -
Umsatz 2014*: 155,1 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 111,9 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Galatasaray
Position im Vorjahr: 16
Umsatz 2014*: 161,9 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 157,0 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Inter Mailand
Position im Vorjahr: 15
Umsatz 2014*: 164,0 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 164,5 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
SSC Neapel
Position im Vorjahr: -
Umsatz 2014*: 164,8 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 116,4 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Atlético Madrid
Position im Vorjahr: 20
Umsatz 2014*: 169,9 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 120,0 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
FC Schalke 04
Position im Vorjahr: 13
Umsatz 2014*: 213,9 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 198,2 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Tottenham Hotspur
Position im Vorjahr: 14
Umsatz 2014*: 215,8 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 172,0 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
AC Mailand
Position im Vorjahr: 10
Umsatz 2014*: 249,7 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 263,5 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Borussia Dortmund
Position im Vorjahr: 11
Umsatz 2014*: 261,5 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 256,2 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Juventus Turin
Position im Vorjahr: 9
Umsatz 2014*: 279,4 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 272,4 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Liverpool
Position im Vorjahr: 12
Umsatz 2014*: 305,9 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 240,6 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Arsenal
Position im Vorjahr: 8
Umsatz 2014*: 359,3 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 284,3 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Chelsea
Position im Vorjahr: 7
Umsatz 2014*: 387,9 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 303,45 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Manchester City
Position im Vorjahr: 6
Umsatz 2014*: 414,4 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 316,2 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Paris Saint-Germain
Position im Vorjahr: 5
Umsatz 2014*: 474,2 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 398,8 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
FC Barcelona
Position im Vorjahr: 2
Umsatz 2014*: 484,6 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 482,6 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
FC Bayern München
Position im Vorjahr: 3
Umsatz 2014*: 487,5 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 431,2 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Manchester United
Position im Vorjahr: 4
Umsatz 2014*: 518,0 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 423,8 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Real Madrid
Position im Vorjahr: 1
Umsatz 2014*: 549,5 Mio. Euro
Umsatz 2013*: 518,9 Mio. Euro
*Exklusive Transfererlöse
Quelle: Deloitte
Sparen werden die Herzogenauracher dafür an anderer Stelle: Vor wenigen Tagen erst verkündete der 1. FC Nürnberg treuherzig, in der kommenden Saison rüste Adidas den Club noch aus. Doch danach, da sei man dann offen für neue Partner. Adidas konzentriere sich gemäß der neuen Strategie „noch stärker auf Partnerschaften mit ausgewählten Top-Vereinen und -Verbänden im internationalen Fußball sowie mit jungen, aufstrebenden Spielern“.
Handel
Spannend wird, von wem sich die Franken noch alles trennen werden, Gerüchte bringen schon den FC Schalke ins Gespräch. Nicht minder interessant dürfte auch das anschwellende Gefeilsche um die deutsche Nationalmannschaft werden, ebenfalls ein langjähriger Adidas-Partner, um den allerdings auch schon seit Jahren der US-Konzern Nike herumschleicht.
Zumindest für die Adidas-Chefs barg der Pokal-Krimi von gestern Abend dann doch noch einen schwachen Trost: Genau wie die Pechvögel Lahm und Alonso trugen auch Ilkay Gündogan und Sebastian Kehl, die für Dortmund im Elfmeterschießen trafen, Fußballschuhe mit den drei Streifen. Und ausgerechnet Gündogan präsentierten die Franken vor gerade mal vier Wochen als eines ihrer neuen Werbe-Gesichter. Weggerutscht ist zumindest der gestern nicht.