
WirtschaftsWoche: Herr Sen, wann haben Sie das letzte Mal bei Douglas eingekauft?
Sen: Zugegeben, ich war bisher kein typischer Douglas-Kunde. Aber am vergangenen Dienstag, einen Tag nach Bekanntgabe unseres Übernahmeangebots für die Douglas-Holding, war ich in Frankfurt auf Shoppingtour, um ein paar Geschenke zu besorgen. Darunter waren viele Eigenmarken von Douglas, aber auch eine Handcreme von Clarins, die es gerade sehr günstig im Angebot gab.
Ihr Angebot an die Douglas-Aktionäre klingt deutlich spendabler. Sie bewerten den Konzern mit 1,5 Milliarden Euro. Wie wollen Sie bei dem Preis noch verdienen?
Wir setzen verstärkt auf Wachstum. Die Douglas-Holding hat etwa mit den Douglas-Parfümerien und der Juwelierkette Christ zwei Geschäftsbereiche, die sich in der Vergangenheit sehr gut entwickelt haben und die weiter gut laufen werden. Christ ist bislang nur in Deutschland aktiv. Aus unserer Sicht ist jetzt die Expansion von Christ ins Ausland der nächste Schritt.
Welche Länder kommen infrage?
Der deutschsprachige Markt, vor allem Österreich, ist eine Option, die sich geradezu aufdrängt. Dort könnte Christ auch von den Erfahrungen profitieren, die die Douglas-Gruppe bereits gesammelt hat.





Ihr Unternehmen hat 2007 die Textil-Billigkette Takko übernommen. Bauen Sie nach diesem Muster jetzt die Parfümeriekette Douglas zum Aldi unter den Duftläden um?
Nein, Advent ist nicht nur im Discount-Einzelhandel aktiv. Die französische Damenmodekette Gerard Darel etwa bietet Designerkleidung zu gehobenen Preisen. Und in den Duty-free-Shops unseres Einzelhändlers Dufry können die Kunden an Flughäfen in Europa, Lateinamerika und den USA zollfrei einkaufen. Es wäre fantasielos, allen Beteiligungen dasselbe Schema überzustülpen. Als Strategie für Douglas sehen wir die Verzahnung des E-Commerce mit dem stationären Handel sowie die Expansion im In- und Ausland.