Agrarkonzern Baywa will Spahn übrig gebliebenen Impfstoff abkaufen und selbst an Mitarbeiter verimpfen

Baywa will dem lahmenden Impftempo in Deutschland entgegenwirken und seine Belegschaft selbst impfen. Dazu will der Konzern ungenutzte Bestände aufkaufen.

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„Wir dürfen nicht noch mehr wertvolle Zeit verlieren“, schrieb Baywa-Vorstandschef Klaus Josef Lutz in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Quelle: dpa

Der Münchner Baustoff- und Agrarhändler Baywa will der Bundesregierung liegengebliebenen Corona-Impfstoff abkaufen und an die eigene Belegschaft verimpfen. „Wir dürfen nicht noch mehr wertvolle Zeit verlieren“, schrieb Baywa-Vorstandschef Klaus Josef Lutz in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag. Der lahmenden deutschen Impfbereitschaft müsse ein Ende gesetzt werden.

Die Baywa biete an, bisher ungenutzten Impfstoff „so bald als möglich als Vorsorgemaßnahme für unsere Mitarbeiter käuflich zu erwerben“, heißt es in dem Schreiben. Daraus könne ein Pilotprojekt für eine künftige Impfstrategie für Unternehmen werden, schlägt Lutz vor. „Die Verabreichung des Impfstoffs garantiere ich professionell und schnell zu organisieren.“

Der genossenschaftliche Konzern beschäftigt weltweit 22.000 Menschen. Der Impfstoff könne über die Baywa-Betriebsärzte an alle Freiwilligen verimpft werden, erklärte Lutz. Er sieht darin offenbar auch eine Chance auf schnellere Öffnungen im Handel. Zu langes Zögern verschlimmere unnötig die Lage für viele kleine und mittelgroße Unternehmen.

Vor allem vom Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Hersteller Astra-Zeneca wurde bisher nur ein kleiner Teil in Deutschland verimpft – zum einen, weil viele Bürger ihm skeptisch gegenüberstehen, zum anderen, weil er bisher nur für unter 65-Jährige zugelassen ist, die noch nicht mit Impfungen an der Reihe sind.

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