Air-Berlin-Rettung „Der Deal ist nicht sauber“

Im Rennen um Air Berlin pokert auch Hans Rudolf Wöhrl mit. Der Unternehmer rechnet sich zwar nur geringe Chancen aus und erhebt aber schwere Vorwürfe gegen Lufthansa-Chef Spohr und die Bundesregierung.

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Hans Rudolf Wöhrl kritisiert Air Berlin-Deal Quelle: dpa

Hamburg Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl erhebt schwere Vorwürfe gegen die Lufthansa und die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Rettung der insolventen Fluglinie Air Berlin. Im „stern“ unterstellt Wöhrl Lufthansa-Chef Carsten Spohr, die Politiker über den Tisch gezogen zu haben. „Ich bin überzeugt davon, die Regierung wurde vorgeführt, der Deal ist nicht sauber“, sagte der 69-Jährige in einem Interview, das in der aktuellen Ausgabe des Magazins erscheint.

Der Luftfahrtunternehmer und Kaufhausbesitzer, der zu den 500 reichsten Deutschen gehört, bietet wie die Lufthansa gerade ebenfalls um Air Berlin. Er wäre bereit bis zu 500 Millionen Euro zu bezahlen. Erst an diesem Montag hatte er ein neues, verbessertes Angebot vorgelegt. Das aber, fürchtet er, werde keine faire Chance haben, weil es „bereits interne Zusagen gibt, aus denen keiner mehr raus kann“.

Nach Ansicht von Wöhrl gab es schon im Vorfeld der Insolvenz Gespräche zwischen Politik und Lufthansa. „Sofort am gleich Tag der Insolvenz verkündet die Politik dem staunenden Publikum, dass die Regierung mit der Lufthansa einen Notfallplan ausgearbeitet hat. 150 Millionen Euro hat man dafür dem Schäuble so schnell aus den Rippen geleiert? Ja, klar!“

Auch seine Ehefrau Dagmar Wöhrl, die bis vergangene Woche für die CSU im Bundestag saß und gerade als Jury-Mitglied in die TV-Show „Höhle der Löwen“ gewechselt ist, äußert sich zu möglichen Absprachen. „Es gab am Abend vor der Verkündung eine Krisensitzung, hier saß die Lufthansa schon mit am Tisch.“

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