Air-Berlin-Tochter Niki Fluglinie dementiert Forderung von Reisefirma

Für die Air-Berlin-Tochter Niki hatte ein Gläubiger des Unternehmens einen Insolvenzantrag eingereicht. Ein Gericht prüft derzeit den Konkursantrag. Niki selbst dementiert und rechnet mit der Einstellung des Verfahrens.

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Niki solle eine Forderung in Höhe von 11.391 Euro nicht bezahlt haben. Quelle: Reuters

Wien Die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki nimmt den von einem Reiseveranstalter gegen die Fluglinie eingebrachten Konkursantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gelassen. „Wir haben den Vorgang geprüft und die Forderung ist beglichen worden. Wir gehen davon aus, dass sich das Verfahren damit erledigt hat“, sagte eine Niki-Sprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Sprecher des zuständigen Landesgerichts in Korneuburg sagte, dass der am Dienstag von einem Reiseveranstalter eingebrachte Antrag derzeit geprüft wird. Den Namen des Unternehmens wollte er nicht nennen. Ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, ist noch offen.

Mit der Insolvenz von Air Berlin steht auch die Zukunft der Tochter Niki in der Schwebe. Bei dem Ferienflieger läuft im Gegensatz zum Mutterkonzern derzeit kein Insolvenzverfahren.

Insolvenz-Experte Anton Klikovitz vom Kreditschutzverband (KSV) sieht den Konkursantrag des Reiseveranstalters nicht so rasch erledigt. „Das Gericht hat die Gesamtsituation zu prüfen, das bloße Zahlen einer Rechnung reicht nicht“. Sinn der Prüfung sei es, festzustellen, ob eine Konkurssituation vorliegt oder nicht. Ein Konkursverfahren bedeutet nach Aussage des Experten nicht das automatische Aus für die Fluglinie. „Es sei denn, die Situation ist so katastrophal, dass keine Finanzierung für den Fortbetrieb vorhanden ist“, sagte er.

Die Tageszeitung „Kurier“ hatte in ihrer Mittwochausgabe über den Antrag berichtet. Der Reiseveranstalter habe gegenüber Niki eine nicht bezahlte Forderung in Höhe von 11.391 Euro, berichtete die Zeitung. Der Konkursantrag stütze sich aber mehr auf das Überschuldungsthema, hieß es. Als Nachweis dafür werde die Zwischenbilanz per Ende Juli angeführt. Dort sei eine Forderung von Niki an Air Berlin von rund 69 Millionen Euro ausgewiesen - Geld aus Ticketverkäufen, welches der Mutterkonzern einbehalte. Infolge der Insolvenzeröffnung gegen Air Berlin müssten davon 80 Prozent wertberichtigt werden, weshalb sich bei einem Eigenkapital von neun Millionen Euro eine rechnerische Überschuldung von Niki von zumindest 46,45 Millionen Euro ergebe, rechnet der „Kurier“ vor.

Bei Air Berlin geht währenddessen der Bieterkampf in die heiße Phase. Mehrere Interessenten haben Angebote für die Fluggesellschaft oder Teile davon eingereicht. Kommende Woche soll eine Entscheidung fallen.

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