Aldi Nord und Aldi Süd Simplify your Einkauf

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Die Ziele von Aldi

 

Wie wichtig das Thema für die beiden Aldi-Discounter ist, machte bereits die Präsentation der Werbespots klar. Ohne Details zu nennen, hatten Aldi Nord und Süd zu einer Presserunde in den Essener Ruhrturm geladen, um – so hieß es nur vage - ein gemeinsames Projekt vorzustellen. Dort, in einem Konferenzraum in der 13. Etage, wurden dann die Spots auf eine Leinwand projiziert.

Beteiligte Werber und Geschäftsführer des lange als „Geheimniskrämer“ umschriebenen Discounters äußerten sich zu den Zielen der deutschen Kampagne. So soll es nicht darum gehen, Preise oder Qualität der Waren zu rühmen, oder bekannter zu machen, dass Aldi inzwischen auch Markenartikel verkauft.

Das sind die Discounter der Zukunft
Lidl mit neuem FilialkonzeptIn Verona in Norditalien betreibt Lidl zwei Filialen, die zum Vorbild für neue Märkte auch in Deutschland werden sollen. Lidl-Chef Sven Seidel betonte im Handelsblatt-Interview, dass das Unternehmen sehr viel von den Erfahrungen im Ausland lernen kann: „Die Innovation kommt daher, dass sich die Zentrale mit den Ländern reibt und die Essenz dessen, was an neuen Erfahrungen gesammelt wird, für das gesamte Unternehmen nutzbar macht.“ Quelle: Lidl
Allein schon auf der Fläche des großzügigen Eingangsbereichs der italienischen Pilot-Märkte hätte man früher fast einen gesamten Discounter gebaut. Quelle: Lidl
Der VerkaufsraumBreite Gänge, der Verzicht auf die abgehängte Decke, warme Farbtöne: In der Filiale will Lidl den Kunden künftig ein „großzügiges Raumgefühl“ geben. Das ist in deutschen Märkten meist noch anders. „Wenn Sie sich so manche Filialen älteren Baujahrs anschauen, dann ist vielerorts schon alles sehr kleinteilig“, räumt auch Lidl-Chef Seidel ein. Quelle: Lidl
Die PräsentationAuch bei der Präsentation der Waren erinnert nicht mehr viel an alte Zeiten, wo Artikel in Kartons auf Paletten standen. Die Kunden erwarten bald noch mehr Markenartikel und hochwertige Frischwaren. Trotzdem wird die Zahl der Artikel auch in Zukunft deutlich unter der der Supermärkte liegen. Quelle: Lidl
Die BackstationenNoch mehr Wert wird künftig auf frische Backwaren gelegt. Nur die Bedientheken wird man auch in Zukunft in einem Lidl vergeblich suchen. In irgendeiner Form muss sich Discount ja noch vom Supermarkt unterscheiden. Quelle: Lidl
Die Kunden-WCsEine überraschende Neuerung: Bei Neu- und größeren Umbauten will Lidl bald auch in deutschen Märkten Toiletten für Kunden anbieten. Quelle: Lidl
Die WickeltischeErleichterung für junge Mütter und Väter: Sogar einen Wickeltisch für die jüngsten Kunden soll es in Zukunft im Discounter geben. Quelle: Lidl

Ziel sei es vielmehr, die Kundenbindung zu stärken und das Prinzip Aldi auf eine verständliche Formel zu bringen, sagt Jeanette Thull, Einkaufsgeschäftsführerin von Aldi Süd. Bezeichnend, dass die beiden Unternehmen dabei beim Thema „einfach“ gelandet sind. Schließlich gilt das Discountgeschäft seit jeher als Kunst des Weglassens und Vereinfachens.

Im Vergleich zu Supermärkten und SB-Warenhäusern verfügen die Billigheimer trotz aller Markeneinlistungen noch immer über ein stark reduziertes Sortiment. Aldi gilt in der Branche längst als Benchmark für das Reduzieren von Komplexität in den Abläufen. Und Ex-Aldi-Manager Dieter Brandes hat schon vor Jahren ein Buch über das von Aldi erfundene Geschäftsmodell geschrieben, das zum Bestseller wurde: „Konsequent einfach“.

Doch taugt die Botschaft auch für eine Werbekampagne? Wir werden sehen.

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