Aldi Nord und Aldi Süd Simplify your Einkauf

Zum ersten Mal seit ihrer Gründung starten Aldi Nord und Süd eine großangelegte gemeinsame Werbekampagne. Am Sonntag werden die ersten Spots ausgestrahlt. Die Botschaft ist simpel.

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Aldi wirbt erstmals in TV, Radio und Kino. Quelle: Getty Images, Montage

Das Setting steht für Dekadenz: Ein Festgelage auf dem Olymp, dem Berg der Götter. Der jugendliche Göttervater Zeus hat hier allerlei griechisch angehauchte Gestalten um sich versammelt und feiert eine wilde Party bis ein Mann im Anzug - Typ: Buchhalter - auftaucht und das Fest abrupt beendet: „Diese Partys kosten zu viel!“ Zeus ist schockiert.

Selbst auf der Erde würde doch so luxuriös gefeiert. Da unten hätten sie auch Aldi, sagt darauf der Buchhalter. Schnitt. In der nächsten Szene marschiert Zeus durch einen Aldi-Markt und schleppt danach zwei prall gefüllte Tüten hinauf in den Olymp. Die Party kann weiter gehen.

So sieht der erste Werbespot aus, den Aldi ab dem 20. Oktober in deutschen Kinos präsentieren wird - je nach Kinostandort mit dem Logo von Aldi Nord oder Aldi Süd auf Zeus' Aldi Tüten. Der Film ist Teil einer großangelegten Werbeoffensive.

Chronologie: Der Aufstieg von Aldi

Erstmals seit der Gründung startet der Doppelkonzern eine gemeinsame Kampagne, die das Image der Marke Aldi auf allen Kanälen in den Vordergrund rücken soll. Bereits ab Sonntag sollen die ersten TV-Spots zur besten Sendezeit über die Bildschirme flimmern.

Darin dreht sich alles um die Einfachheit und den komplexen Alltag. Kinder tollen durch Wald und Flur und fragen ihre Eltern, warum sie so wenig Zeit für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens haben. Die Lösung liefert – natürlich – Aldi, wo der Einkauf stets einfach und unkompliziert sein soll. „Einfach ist mehr“ lautet denn auch der Claim der Kampagne, der über Radiospots, Plakate und einen eigens kreierten Online-Auftritt unters Volk gebracht werden soll.

Wie Aldi mit neuem Filial-Design den Umsatz steigern will
Die Vorführ-Filiale bietet viel Tageslicht, breitere Gänge, viel Holz. Obst und Gemüse werden präsentiert wie an einem Marktstand. Quelle: obs
Lars Linscheid, Geschäftsführer der ALDI SÜD Regionalgesellschaft Ebersberg und Jeannette Thull, Geschäftsführerin Zentraleinkauf, bei der Vorstellung der Filiale der Zukunft in München-Unterhaching. Quelle: obs
Journalisten filmen am 11.05.2016 in Unterhaching (Bayern) die neu gestaltete Aldi-Filiale. Vor allem die Präsentation von Obst und Gemüse soll ansprechender werden. Quelle: dpa
Doch die Pappfigur von "Frau Weber", die um Aldi-Nachwuchs wirbt, gehört weiter zum Inventar des Discounters. Quelle: dpa
Wenn nicht Aldi drauf stünde, könnte man fast glauben, in einem Supermarkt von Rewe oder Edeka zu sein. Quelle: dpa
Das Sortiment, hier die Wurst- und Fleischwaren, bleibt im Wesentlichen das selbe. Quelle: dpa
Die größte Veränderung betrifft die Präsentation des Obstes und Gemüses, die an einen Wochenmarkt-Stand erinnern soll. Quelle: dpa

Dass die Spots kein Obst, Gemüse oder Fleisch zeigen, Dinge die Kunden im Discounter erwarten, hat einen einfachen Grund, sagt Uta Herbst, Inhaberin des Lehrstuhls für Marketing an der Universität Potsdam. „Im Marketing gibt es zwei Wege, die Aufmerksamkeit des Kunden zu erregen. Entweder ich habe ein besonderes Produkt wie etwa Apple, dann stelle ich das in den Vordergrund.“ Die Produkte Aldis glänzten aber vor allem über das Preis-Leistungs-Verhältnis – und das wissen die Deutschen auch ohne Werbekampagne. „Deshalb muss Aldi über Emotionen das Unternehmen selbst bewerben, um Inhalte zu schaffen“, so Herbst.

Neben den Spots wurde der Berliner Rapper Fargo verpflichtet, um das Thema Überforderung und Überfluss, das Gegenteil der von Aldi proklamierten Einfachheit, gen Jugend zu kommunizieren – demnächst wohl auch bei einem Konzert in einem Zentrallager von Aldi-Süd. Verantwortlich für Aldis ersten großen Werbe-Rundumschlag sind die Agenturen Ogilvy & Mather sowie Oliver Voss.

 

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