Der Discounter Aldi Süd will zum Jahreswechsel ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Als erster großer deutscher Lebensmitteleinzelhändler werde der Konzern vom 1. Januar 2017 an auf dem Heimatmarkt klimaneutral arbeiten, kündigte Aldi-Manager Philipp Skorning an.
Chronologie: Der Aufstieg von Aldi
Der Bäcker Karl Albrecht startet am 10. April 1913 den Verkauf von Backwaren im heutigen Essener Stadtteil Schonnebeck.
Quelle: dpa
Karl Albrecht und seine Frau Anna eröffnen im Essener Stadtteil Schonnebeck ein „Kaufhaus für Lebensmittel“.
Nachdem Eltern das Geschäft um weitere Filialen erweitert haben, übernehmen die Söhne Karl und Theo Albrecht 1945 den Betrieb.
Die Brüder entwickeln das Geschäftsmodell weiter. Das Stammgeschäft in Essen-Schonnebeck wird zum Selbstbedienungsladen. Die Kette wächst zudem weiter. 1960 hat das Unternehmen mehr als 300 Filialen.
Das Unternehmen hat mehr als 300 Filialen.
Die Brüder teilen das Filialnetz auf. Karl konzentriert sich auf den südlichen Teil (Aldi Süd) und Theo auf den nördlichen, Aldi Nord. Sie arbeiten aber weiter eng zusammen.
Die erste Aldi-Filiale im Discount-Prinzip wird eröffnet.
1967 folgt der erste Schritt ins Ausland. Aldi Süd übernimmt das österreichische Handelsunternehmen Hofer. 1976 startet Aldi Süd in den USA. Wenige Jahre später steigt auch Aldi Nord mit der Übernahme von Trader Joe's in den US-Markt ein.
Einführung der Aktionstage. Aldi Süd führt Kühltheken für den Verkauf von Frischprodukten ein.
Aldi Süd nimmt u.a. Tiefkühlprodukte ins Sortiment auf.
Aldi Süd beginnt mit der Aufstellung von Backstationen.
Aldi-Mitbegründer Theo Albrecht (Aldi Nord) stirbt im Alter von 88 Jahren.
Aldi Nord führt ein neues Laden-Konzept mit Backstationen ein. Beginn der europaweiten Modernisierung des Filialnetzes.
Aldi-Mitbegründer Karl Albrecht stirbt mit 94 Jahren.
Mit ihrem Discount-Prinzip haben die Gebrüder Albrecht den Lebensmittehandel revolutioniert und ihre Unternehmen einen enormen Erfolg beschert. Das Forschungsinstitut EHI schätzt den Nettoumsatz von Aldi Süd im Jahr 2013 auf 13, 8 Milliarden Euro, den von Aldi Nord auf 10 Milliarden. Aldi Süd verfügt allein in Deutschland über rund 1830 Filialen, Aldi Nord über mehr als 2400. Weltweit kommen Aldi Nord und Aldi Süd zusammen auf insgesamt über 10.000 Filialen und rund 66,8 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Bereits in den vergangenen Jahren hat der Billiganbieter seinen Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland durch zahlreiche Maßnahmen - wie die Umstellung auf LED-Lampen, spritsparende Lkws und die Nutzung von Solaranlagen - nach eigenen Angaben um fast zwei Drittel reduziert.
Den verbliebenen CO2-Ausstoß in Höhe von rund 125.000 Tonnen im Jahr will das Unternehmen nun durch groß angelegte Aufforstungsprojekte in Uganda und Bolivien kompensieren. Die neu gepflanzten Bäume entziehen der Atmosphäre CO2 und wirken so der Erderwärmung entgegen. Auch in Deutschland will das Unternehmen bis zu 12.800 Bäume pflanzen.
Aldi strebe auch weltweit an, ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, betonte der Manager. Bis wann dieses Ziel erreicht werden soll, ließ er aber offen.