Aldi Süd Warum Aldi Süd mit Filialen in China liebäugelt

Quelle: imago images

Chinesische Wochen bei Aldi? Der Discounter plant angeblich die ersten 50 Filialen in China und castet ein Expansionsteam.

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Zum Auftakt ließ es Aldi krachen. In einem der teuersten Clubs Shanghais leistete sich der deutsche Discounter vor knapp einem Jahr ein glamouröses Fest, um den Einstieg in den chinesischen Online-Markt zu feiern. Höhepunkt war eine Fashion-Show: Das Unternehmen hatte mehrere chinesische Star-Designer eingeladen, Mode mit Produkten von Aldi zu kreieren. Models führten die Entwürfe bei knalliger Musik in engen Kleidern vor, verziert mit Getränkepackungen, Brezeln und Schokolade im Haar.

Demnächst könnte die nächste Party starten. Nach dem Online-Debüt will Aldi nun auch die ersten stationären Läden in China eröffnen, berichtet die „Lebensmittelzeitung“ (LZ). Nach Informationen des Fachblatts werden derzeit Expansionsteams zusammengestellt. Das Unternehmen schaue sich bereits unter chinesischen Managern um, die bereits für andere europäische Handelskonzerne gearbeitet haben. Aldi steht damit offenbar vor einem der größten Expansionsvorhaben der Unternehmensgeschichte.

Insider gehen laut LZ davon aus, dass Aldi zügig damit beginnen wird, Standorte für Filialen und ein erstes Zentrallager zu erschließen. Als geeignete Region für einen Start gilt Shanghai, wo auch der Online-Start gefeiert wurde. Erstes Etappenziel wäre nun der Aufbau eines Zentrallagers und von rund 50 Filialen. Aldi Süd hat sich bislang nicht zu den Informationen geäußert.

Doch so reizvoll eine Filialexpansion in das bevölkerungsreichste Land der Erde für den Discounter auch klingen, so riskant wäre der Schritt zugleich. Für andere Händler wie den Elektronikanbieter Media Markt oder die Baumarktkette Obi endeten die Chinapläne als milliardenschwere Desaster. Die Händler zogen sich wieder zurück. Denn das Handelsgeschäft gilt als hart umkämpft. Neben lokalen Anbietern sorgen Internetanbieter für starke Konkurrenz. Klar ist allerdings auch, dass Aldi genug finanzielle Ressourcen hat, um eine solche Expansion zu stemmen. Und auch an Ausdauer mangelt es dem Discountprimus nicht: So startete Aldi Süd bereits 1976 in den USA und brauchte Jahrzehnte um Fuß zu fassen. Inzwischen ist das US-Geschäft zum wichtigsten Auslandsmarkt des Discounters avanciert.

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