Amazon Echo, Dash-Buttons und Co. Shopping für alle, die zu faul für den Onlinekauf sind

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Bestellen per Sprachsteuerung

An intelligenten Sprachassistenten arbeiten die US-Konzerne seit Jahren. Apple hat Siri, Microsoft hat Cortana, Google hat Google Now. Amazon versucht es mit Alexa, die mittlerweile in Fahrzeugen von Ford zum Einsatz kommt.

Verfügbar ist die Sprachassistentin in Gegensatz zu denen der Konkurrenz aktuell nur in den USA, was der Tatsache geschuldet ist, dass Alexa lediglich Englisch spricht. Im Fire TV sucht sie für den Nutzer nach Serien. In „Amazon Echo“, einem bildschirmlosen Computer, der per Sprache angesteuert wird und aussieht, wie eine Hightech-Tennisballdose, kommt sie als Einkaufshilfe zum Einsatz, kann Bankkonten abrufen, Musik abspielen, ein Taxi bestellen.

„Echo verkürzt den Weg vom Gedanken eines Bedarfs bis hin zum Kauf drastisch “, sagt Marc Aufzug, Geschäftsführer von Factor-A, einem Unternehmen das Produzenten bei ihren Aktivitäten auf Amazon berät.
Einkaufen per Spracherkennung – was anmutet wie der Kommunikator aus der Science-Fiction-Reihe „Star Trek“ ist mittlerweile Realität. Die Sprachassistenten funktionieren zwar bei Weitem noch nicht perfekt, aber lernen schnell.

Das sind Amazons nächste Projekte

Echo hat den anderen Assistenten allerdings etwas voraus: Um Alexa zu aktivieren, muss der Nutzer nicht Hand anlegen. Sobald er „Alexa“ sagt, auch aus weiten Distanzen, aktiviert sich die Box,. Möglich machen das ständig lauschende Mikrofone, die aber per Knopfdruck taub gestellt werden können und nur Geräusche aufzeichnen, wenn Alexa angesprochen wird.

Nicht nur deswegen sehen Experten die Spracherkennung von Amazon als Einkaufslösung derzeit vor Siri und Google Now. „Alexa wurde für sehr spezielle Anwendungsfälle konzipiert: Produkte finden und einkaufen. Das macht die Spracherkennung deutlich weniger kompliziert“, sagt Alexander Graf, Geschäftsführer des Softwareunternehmens Spryker Systems. Siri etwa soll daneben auch noch beantworten, wo in der Nähe ein Spielplatz ist.

Doch unabhängig wer sich in puncto Sprachassistent am Ende durchsetzen wird: Das Einkaufen wird sich grundlegend verändern – vor allem für Marken und Hersteller, glaubt Aufzug: „Gerade in Bezug auf generische Produkte.“ Fordert ein Kunde Alexa auf, einen Staubsauger zu kaufen und nennt keine Marke, geht es nur noch darum, welcher Staubsaugerhersteller seine Hausaufgaben auf dem Marktplatz am besten macht und zum Beispiel gute Bewertungen erhalten hat. „Marken, die sich da nicht engagieren, fallen heraus“, sagt Aufzug. „Aspekte wie der Markenname oder die Optik werden deutlich unwichtiger.“

Graf sieht die Chance auf eine neue Zielgruppe: „Insbesondere ältere Kunden haben noch immer Probleme mit Apps und dem Onlinehandel“, sagt er. „Ist Shopping per Spracherkennung einmal etabliert, sind auch sie als Zielgruppe viel einfacher erschließbar.“

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