„Amazon-Tag“ Amazon will seinen Paket-Versand komplett umstellen

Deutsche Amazon-Prime-Kunden können jetzt eine neue Lieferoption testen: Die Zustellung aller Lieferungen der Woche an einem Tag. Quelle: dpa

Deutschland bekommt den „Amazon-Tag“: Der Online-Versandhändler testet die Versandoption, bei der alle Lieferungen einer Woche gebündelt zugestellt werden. Das spart Kosten, schont das Klima – und die Nerven der Kunden.

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Der „Amazon Tag“ kommt: Mit einer neuen Lieferoption will der US-Versandhändler nun auch deutsche Kunden davon überzeugen, sich alle Bestellungen einer Woche an einem vorher festgelegten Tag gebündelt zustellen zu lassen. Auch Wettbewerber Zalando will mit Sammelpaketen punkten.

Der Onlinehändler Amazon testet in Deutschland die Einführung einer neuen Lieferoption: Mitglieder des Kundenbindungsprogramms Prime bekommen dabei die Möglichkeit, einen sogenannten „Amazon-Tag“ in der Woche festzulegen. An diesem Tag werden dann alle bei dem Unternehmen bestellten Waren gleichzeitig zugestellt. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Tests in Deutschland: Man prüfe „unterschiedliche Programme, die es Prime-Mitgliedern ermöglichen, die Zustellungszeit zu steuern“, heißt es offiziell.

In den USA hatte der Konzern bereits vor mehreren Monaten den „Amazon Day“ eingeführt, um das mehrmalige Anfahren von Haushalten zu vermeiden. Der Versandhändler speichert dort die Bestellung bis zu zwei Tage vor dem Lieferdatum. Am Liefertag selbst werden dann alle Päckchen gleichzeitig verschickt. So können beispielsweise mehrere Produkte in ein großes Paket gepackt werden. Das spart tendenziell Verpackungsmüll. Nebeneffekt für die Kunden: Durch die gezielte Auswahl eines Wunschliefertages steigt die Chance, dass auch jemand vor Ort ist, um die Sendung entgegenzunehmen.

Auch Wettbewerber wie der Berliner Onlinemodehändler Zalando wollen künftig verstärkt Warensendungen bündeln, um ihre Umweltbilanz zu verbessern. Im Durchschnitt würden die Kunden pro Jahr Artikel von 13 verschiedenen Marken bestellen, teilt das Unternehmen mit. Infolgedessen seien 76 Prozent aller Bestellungen sogenannte „multi-brand orders“ – also Bestellungen, die Produkte von mehr als einer Marke beinhalten.

Zalando versucht nun, Modemarken, die über die Plattform verkaufen, davon zu überzeugen, auch die Zalando-eigene Logistik-Services zu nutzen (Zalando Fulfillment Solutions). „Dadurch sind wir in der Lage, die Kundenlieferung für unsere Modepartner vom Wareneingang bis zur Retourenbearbeitung zu übernehmen“, heißt es bei Zalando. Zudem könnte dann das sogenannte „One-Parcel-Principle“ besser greifen, das eine Unternehmenssprecherin als schlichten Dreisatz beschreibt: „Eine Bestellung, ein Paket, eine Lieferung“. Diese Bündelung erhöhe „nicht nur den Komfort für unsere Kunden, sondern wirkt sich auch positiv auf den CO2-Fußabdruck aus“.

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