„Anbau-Allianz“ In Deutschland formt sich nun die Cannabis-Lobby

Im Rahmen einer Cannabisstudie wird Cannabis derzeit in Basel in einer Apotheke verkauft. Quelle: dpa

Die Aussicht auf das Geschäft mit Cannabis lockt: Ein Hortensien-Züchter will fortan Gras anbauen – und gründet außerdem eine Interessensvertretung für den Anbau von Cannabis in Deutschland.

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Unternehmen bringen sich in Position, um vom künftig florierenden Geschäft mit Cannabis zu profitieren – auch wenn noch nicht sicher ist, ob der Konsum von Cannabis in Deutschland legalisiert wird. Das Gartenbauunternehmen Hortensien Spieker mit Sitz in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) bereitet dafür bereits einen neuen Standort vor, auf dessen Flächen künftig Cannabispflanzen wachsen sollen. Ziel sei, bis zu 10,8 Tonnen Cannabis jährlich anzubauen. Das Geschäft mit Hortensien laufe davon unabhängig weiter. Man wolle dazu beitragen, dass Menschen in Deutschland ein „sicheres Premium-Produkt“ konsumieren können.

Firmenchef Tim Spieker ist außerdem einer der Gründer der sogenannten Anbau-Allianz, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die an der Wertschöpfung von Cannabis teilhaben. Der Interessensverband, den auch der Cannabishändler Cannovum AG mit aufbaut, soll deutsche Cannabis-Produzenten und -Händler in ihren „Anliegen“ stärken. Das verkündetet Cannovum in einer Pressemitteilung, die der WirtschaftsWoche vorab vorliegt. Zwar soll das Cannabis für die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande angebaut werden. Bis der geschätzte Bedarf von etwa 400 Tonnen Cannabis jährlich aus deutscher Produktion gedeckt werden könne, würde es jedoch mehrere Jahre dauern. Unternehmen müssten deshalb gut vorbereitet und vernetzt sein.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit von Unternehmen entscheidend ist, um den legalen Cannabisanbau in Deutschland zu fördern“, sagt Pia Marten, Chefin der Cannovum AG. „Durch die Gründung der Allianz möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Branche weiterentwickeln und schnell den Bedarf an Genusscannabis, der im Zuge der Legalisierung entstehen wird, decken kann.“

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SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, „die kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einzuführen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Herbst die ersten Eckpunkte zur Umsetzung präsentiert. Der nächste Schritt wäre ein fertiger Gesetzentwurf. Experten erwarten einen Markt mit einem Volumen von bis zu acht Milliarden Euro und etwa 27.000 Jobs.

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