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Angeschlagene Baumarktkette Praktiker-Mitarbeiter verzichten auf Gehalt

Umsatzrückgang und Verluste - auch im dritten Quartal sah Praktiker noch kein Licht am Ende des Tunnels. Jetzt wollen die rund 15.000 Beschäftigten durch einen Gehaltsverzicht zur Sanierung beitragen.

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Die Sanierung von Praktiker läuft nun auch über die Portemonnaies der 15.000 Beschäftigten der Baumarktkette: Die verzichten nun für drei Jahre auf jeweils rund fünf Prozent ihres Jahresgehaltes. Quelle: dpa

Die Beschäftigten der angeschlagenen Baumarktkette Praktiker beteiligen sich durch eine fünfprozentige Kürzung der Jahreseinkommen an der Sanierung des Unternehmens. Ein entsprechender Tarifvertrag sei am Freitagabend mit der Gewerkschaft Verdi abgeschlossen worden, teilte die Praktiker AG am Samstag in Hamburg mit. Erzielt werden die Einsparungen demnach in erster Linie durch Reduzierung oder Streichung des Weihnachtsgelds sowie tariflicher und betrieblicher Prämien. Monatliche Tarifgehälter seien nicht betroffen.

Zudem gelte im Gegenzug für die Dauer der Laufzeit des Vertrages eine weitgehende Standort- und Beschäftigungssicherung. Durch den Vertrag sollen die Personalkosten in Deutschland von 2012 bis 2014 jährlich um 17,3 Millionen Euro gesenkt werden.

Der neue Vorstandsvorsitzende der Praktiker AG, Armin Burger, bezeichnete den Vertrag als Meilenstein auf dem Weg zur Sanierung und zur Zukunftssicherung des Unternehmens. „Mit ihrem temporären Einkommensverzicht leisten die Beschäftigten der Praktiker AG in Deutschland selbst einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung“, sagte Burger, der erst seit Mitte des Monats an der Spitze von Praktiker steht. Burger hatte nach heftigen Auseinandersetzungen in Aktionärskreisen zum 15. Oktober Kay Hafner abgelöst, der diese Position interimsweise bekleidet hatte.

Auf die Grundzüge des Sanierungstarifvertrags „über einen temporären Beitrag der Beschäftigten zur Restrukturierung des Konzerns“ hatten sich das Unternehmen und die Gewerkschaft schon im Juli geeinigt. Wegen der über längere Zeit ungesicherten Finanzierung der Restrukturierung des Unternehmens waren die Verhandlungen aber unterbrochen worden. Erst nachdem die Finanzierungsfrage, die zu heftigen Auseinandersetzungen in Aktionärskreisen geführt hatte, geklärt war, konnten die Verhandlungen nun abgeschlossen werden.

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