Washington Dem Bier-Riesen Anheuser-Busch InBev droht mitten in seiner milliardenschweren Übernahme des Rivalen SAB Miller Ärger wegen seines Konkurrenzkampfs gegen aufstrebende US-Kleinbrauer. Wettbewerbshüter werfen dem Budweiser-Hersteller vor, mit speziellen Rabattaktionen den Verkauf von Bieren aus sogenannten Mikrobrauereien zu behindern, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. AB InBev belohne Großhändler mit Nachlässen auf obligatorische Werbeverträge, wenn sie den Verkaufsanteil von AB-InBev-Marken auf Kosten kleinerer Konkurrenten erhöhten.
Die wachsende Popularität von „Craft Beer“ dieser Handwerksbrauer trug zuletzt mit dazu bei, dass der Absatz des US-Branchenprimus nachließ. Die umstrittenen Wettbewerbsmethoden sind den Insidern zufolge Gegenstand des US-Verfahrens zur Genehmigung der SAB Miller-Übernahme, die von der EU-Kommission gerade unter Auflagen gebilligt wurde. Experten halten das Risiko aber für eher gering, dass der „Craft-Beer“-Streit in den USA eine ernsthafte Hürde für die Genehmigung darstellen könnte. InBev wies die Vorwürfe zurück, die US-Justiz äußerte sich nicht. In Deutschland war AB Inbev unlängst wegen Preisabsprachen mit Edeka und Metro bei Marken wie Beck's und Franziskaner in die Schlagzeilen geraten.