Anheuser-Busch Inbev kauft SABMiller Braugiganten fusionieren

Bei dem Übernahmegesuch der Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev für den Rivalen SABMiller hat es eine Einigung gegeben. AB InBev hatte seine Offerte über Nacht erhöht.

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Anheuser-Busch InBev schluckt SABMiller Quelle: REUTERS

Der weltgrößte Brauer Anheuser-Busch Inbev hat sich im Poker um eine rund 104 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Branchenzweiten SABMiller durchgesetzt. Beide Konzerne hätten eine Grundsatzeinigung über das Kaufangebot erzielt, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Der "Beck's"-Produzent mit Sitz in Belgien zahle 44 Pfund pro Aktie des britischen Herstellers von Bieren wie "Peroni", "Grolsch" und "Pilsner Urquell", insgesamt 68 Milliarden Pfund (rund 92 Milliarden Euro).

AB Inbev hatte in den vergangenen Wochen wiederholt den Geldhahn weiter aufgedreht, zuletzt am Montag. Mit der Übernahme entsteht ein Brauriese neuer Dimension: Weltweit wird künftig etwa jedes dritte Bier aus einer Brauerei des fusionierten Konzerns kommen. Zugleich gehört die Übernahme weltweit zu den größten in der Unternehmensgeschichte.

Das Bar-Angebot entspreche einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den Schlusskurs von SABMiller am 14. September. Als Alternative bietet AB InBev ein gemischtes Angebot mit Bargeld und Aktien an und lockt damit Großaktionäre mit einer Beteiligung am fusionierten Konzern.

SABMiller teilte mit, grundsätzlich mit der Übernahme einverstanden zu sein, bat sich aber zugleich eine Verlängerung der Frist für das bindende Gebot des Rivalen um zwei Wochen aus. Die neue Frist für das verbindliche Angebot läuft nun bis zum 28. Oktober. Es sei vereinbart worden, dass AB InBev drei Milliarden Dollar an SABMiller zahlen müsse, falls das Geschäft doch nicht zustande komme.

Zugleich wurden Insiderinformationen bekannt, laut denen AB InBev in den USA möglicherweise seine Marktmacht missbraucht hat. Das US-Justizministerium gehe Vorwürfen nach, das Unternehmen habe Zwischenhändler gekauft, um den Vertrieb von Bieren kleiner Brauereien einzuschränken, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zwei von ihnen sagten, Anheuser setze die Händler zudem unter Druck, die anderen Biermarken komplett aus dem Angebot zu nehmen.

In welchen Städten Bier am billigsten ist
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Allein in den vergangenen Monaten hat der Beck's-Produzent mit Sitz in Belgien fünf Händler in drei US-Bundesstaaten übernommen. In vielen Staaten können die Brauereien ihr Bier nicht direkt verkaufen und müssen über einen Zwischenhändler gehen. Anheuser erklärte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

Vor allem in den USA erfreuen sich Biere unabhängiger Brauereien immer größerer Beliebtheit. Allein 2014 legte ihr Absatz um 17,6 Prozent zu. Mit traditionellen Bieren, aber auch mit Sorten wie Himbeer- oder Kürbismixturen haben sie sich einen Marktanteil von elf Prozent erkämpft. Insgesamt legte der Absatz des Gerstensafts in den USA nur um 0,5 Prozent zu.

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