Bei Smartphones – seit Jahren der Renner im Weihnachtsgeschäft - sind die Preiserhöhungen kurz vor Weihnachten in den vergangenen Jahren geringer ausgefallen. Als vor fünf Jahren die ersten iPhones auf den Markt kamen, konnte es sich Apple als Platzhirsch noch leisten, die Preise vor Weihnachten sehr massiv zu erhöhen. Aber die Konkurrenz ist härter geworden, Apple hat seine Vormachtstellung hierzulande abgegeben. „Zunehmender Wettbewerb wirkt immer preisstabilisierend“, hat Jagiello beobachtet. Die Konkurrenz durch die neue Nummer eins Samsung und andere Hersteller wie HTC, LG, Nokia und Sony hat inzwischen dazu geführt, dass die Preissprünge weniger drastisch ausfallen. Ungefähr vier Wochen vor Weihnachten sind Smartphones noch relativ günstig zu bekommen, erst in den letzten Wochen vor Heiligabend ziehen die Preise wieder deutlich an. Das Vergleichsportal Check24 hat herausgefunden, dass die begehrten Geräte dann um durchschnittlich zehn Prozent teurer werden. Bei guenstiger.de hat Jagiello sogar Preiserhöhungen von rund 20 Prozent für Smartphones ausgemacht.
Umkämpftes Smartphone-Geschäft
Daniel Engelbarts, Geschäftsführer des Ratgeberportals sparwelt.de, betrachtet Apple-Produkte hier dennoch als Ausnahme. „Die Preise für iPhone oder iPad schwanken kaum mehr als fünf Prozent im Jahresverlauf. Apple ist sehr darum bemüht, die Preise stabil zu halten.“
Ähnliche Zyklen sind auch bei Digitalkameras, Tablet-Computern oder Spielkonsolen zu beobachten, die laut Check24 im Durchschnitt um acht Prozent teurer werden. So wie 2012 fallen die Preise zunächst bis Ende November und erreichen dann einen Tiefpunkt. Von da an steigen die Preise bis zum Heiligabend.
Online-Handel und Sonderangebote deutlich billiger
Diese Preisentwicklung ist grundsätzlich sowohl im Laden als auch im Online-Handel zu beobachten. Dabei liegt das Preisniveau im Online-Handel generell niedriger, die Schwankungsbandbreite ist jedoch vergleichbar. So hat guenstiger.de zum Beispiel beobachtet, dass ein Brettspiel statt 40 Euro im Geschäft im Online-Handel nur 30 Euro kostet. Preisdifferenzen von 25 bis 30 Prozent seien durch den Kauf im Internet so durchaus drin, sagt Preisvergleichsexperte Jagiello. Andererseits lockt auch der stationäre Handel immer wieder mit ganz besonderen Rabattaktionen Kunden in die Geschäfte – sei es zu Werbezwecken oder um die Verkaufsflächen für neue Waren freizuräumen. „Schnäppchen und Gutscheine schlagen so manchen Vorteil des antizyklischen Kaufens“, sagt Engelbarts von sparwelt.de. „Immer mehr Shops tun sich mit Sonderaktionen hervor, etwa für Spielwaren wie Lego oder Spielkonsolen. Dann sind die alten Preiszyklen durchbrochen.“
Auch die Angebote großer Handelsketten oder Kaufhäuser wie Media Markt oder der Online-Shop von Galeria Kaufhof bieten zeitweise spektakuläre, aber zeitlich befristete Preisnachlässe. „Die großen Online-Shops wie Amazon reagieren mittlerweile binnen Stunden und passen ihre Preise auf das Sonderangebotsniveau an“, erklärt Engelbarts. „Insgesamt sind die Rabattaktionen schnelllebiger und kurzfristiger geworden. Die Sonderaktionen gelten dann oft nur für drei bis vier Tage.“
Preise schwanken mit der Temperatur
Spielzeug sollten Eltern und Großeltern vorzugsweise im Hochsommer kaufen, denn dann ist es am günstigsten. Gleiches gilt für Kinderbekleidung. Im Sommer starten viele Händler dafür Sonderaktionen mit ansehnlichen Preisnachlässen. Auch teure Anschaffungen wie etwa Autos oder Möbel sind im Sommer billiger. Schließlich geben dann viele Verbraucher ihr Geld lieber für Urlaub und Freizeit aus.