Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber fordert vor dem Landgericht München I insgesamt 6,3 Millionen Euro vom Finanzinvestor Aurelius, berichtet die WirtschaftsWoche. Er begründet die Forderung im Kern mit einem Darlehen über 2,4 Millionen Euro, das Aurelius zwar zugesagt, aber nicht ausgezahlt habe. „Aurelius hatte sich verpflichtet, das Darlehen zur Verfügung zu stellen, die Auszahlung dann aber verweigert“, sagte Schmid-Sperber dem Magazin.
Nach seiner Einschätzung habe sich Aurelius damit „grob vertragswidrig“ verhalten. „In der Folge musste die Gesellschaft Insolvenz anmelden“, so Schmid-Sperber. Auch einen Teil des durch die Pleite verursachten Schadens will er daher geltend machen.
Die Beteiligungsgesellschaft weist die Vorwürfe gegenüber der WirtschaftsWoche zurück. Aurelius habe sich „in keinster Weise vertragswidrig verhalten“. Die Auszahlung des Darlehens sollte erst zu einem Zeitpunkt erfolgen, als das Unternehmen bereits Insolvenzantrag gestellt hatte. „Dass eine nicht fällige Tranche über 2,4 Millionen Euro nicht ausgezahlt wurde, war daher sicher nicht insolvenzauslösend“, teilt eine Aurelius-Sprecherin mit. Von der Verursachung von Schäden könne daher „keine Rede“ sein.
Die Klage soll Aurelius in den nächsten Tagen zugestellt werden. Der Insolvenzverwalter geht von einer Verfahrensdauer von mindestens zwei bis drei Jahren aus. Die MS Deutschland hatte im Oktober 2014 Insolvenz angemeldet.
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